Von Gao Hucheng
Im Herbst 2015 – der Erntesaison des Jahres – stattet Chinas Staatspräsident Xi Jinping den USA einen Staatsbesuch ab. Mit dem Besuch soll der Aufbau der neuartigen Beziehungen zwischen den Großmächten eingeleitet und ein neues Kapitel in der Geschichte der sino-amerikanischen Beziehungen aufgeschlagen werden.
Die Handelskooperation ist sowohl der „Ballast“ als auch die „Antriebskraft“ der bilateralen Beziehungen. Nach einer Entwicklung von 36 Jahren steht sie vor einem Neubeginn.
Der historische Chinabesuch von US-Präsident Richard Nixon im Jahr 1972 brachte für das gemeine Volk anfänglich keine merkliche Veränderung. Die Geschäftsleute in beiden Ländern vermochten die Chance jedoch zu packen. Nach mehreren Verhandlungsrunden wurde am 13. Dezember 1978 im Beijing Hotel der Vertrag über den Import von Coca-Cola abgeschlossen.
Am 1. Januar 1979 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen China und den USA offiziell aufgenommen. Sechs Monate später wurde das Abkommen über die Handelsbeziehungen unterzeichnet. Seither ist der Rahmen für die Wirtschafts- und Handelskooperation schrittweise ausgebaut worden.
Mit Beginn der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik sind die Handelsbeziehungen in eine neue Ära getreten. In den zehn Jahren von 1979 bis 1988 hat sich das Handelsvolumen von 2,45 Milliarden auf 8,26 Milliarden US-Dollar erhöht. Die durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr betrug 14,4 Prozent.
Am 15. November 1999 schlossen China und die USA das bilaterale Abkommen über Chinas Beitritt zur WTO ab. Am 11. Dezember 2001 wurde China offiziell WTO-Mitglied, am 27. des Monats verliehen die USA ihren Beziehungen zu China den Status „Permanent Normal Trade Relations”.
Bis zu Chinas WTO-Beitritt hatte sich das jährliche Handelsvolumen zwischen beiden Ländern bereits auf 80,5 Milliarden US-Dollar erhöht, was gegenüber 1979 rund dem 30-Fachen entspricht.
Im neuen Jahrhundert hat die „Goldene Ära“ der sino-amerikanischen Handelsbeziehungen begonnen. Im Jahr 2014 stieg das Handelsvolumen auf das Rekordhoch von 555,1 Milliarden US-Dollar – 227 Mal höher als noch 1979. Heute ist China der zweitgrößte Handelspartner, der drittgrößte Exportmarkt und die größte Importquelle der USA. Umgekehrt sind die USA Chinas zweitgrößter Handelspartner, der größte Exportmarkt und die fünftgrößte Importquelle.
Aus der Entwicklung der vergangenen 36 Jahre lassen sich einige wichtige Schlüsse ziehen. Erstens, einmal konnte sich die Wirtschafts- und Handelskooperation gut entwickeln, weil sie von den Spitzenpolitikern auf beiden Seiten unterstützt wurde. Zweitens, die Volkswirtschaften Chinas und der USA können einander ergänzen, was die Grundlage für die Vertiefung der Kooperation bildet. Drittens, die Unternehmen aus beiden Ländern verleihen der bilateralen Zusammenarbeit mit ihrer Innovationsfähigkeit und durch die Erschließung neuer Geschäftsbereiche wichtige Impulse.
Die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und den USA in den vergangenen 36 Jahren beweist, dass die beiden Länder keine Gegner, sondern gegenseitig nutzbringende Partner sind.
Der US-Besuch von Staatspräsident Xi Jinping ist ein wichtiger Punkt in den sino-amerikanischen Beziehungen. Die Kooperation von beiden Seiten wird in eine neue Phase treten.
Wir sind zuversichtlich über die Zukunft der Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und den USA.
Der Autor ist Handelsminister der VR China