×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Kevin Rudd: Mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen

(German.people.cn)
Mittwoch, 16. September 2015
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

„Wer behauptet, die sino-amerikanischen Beziehungen würden in einer Krise stecken, der redet Unsinn.“ Australiens Ex-Premier Kevin Rudd muss es wissen, denn er kennt beide Länder aus eigener Erfahrung.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping wird Ende September die USA besuchen. Australiens ehemaliger Premierminister Kevin Rudd ist überzeugt, dass die beiden Länder ihre Differenzen gemeinsam beseitigen können. In einem Interview mit der Beijinger Global Times schlägt Rudd einen konstruktiven Realismus als Ansatz für die zukünftigen Beziehungen zwischen den beiden Großmächten vor.

Beide Länder müssten sich entscheiden, was sie von ihren zukünftigen Beziehungen erwarten, erklärt Rudd. Diese Erwartungshaltung müsse in zwei oder drei Sätzen zusammengefasst werden, damit sie von der eigenen Bevölkerung auch verstanden werde. „Das ist wirklich wichtig, denn es ist nicht nur die Regierung, sondern auch die Menschen, die wissen müssen, wohin diese beiden großen Länder in Zukunft miteinander gehen wollen.“

Ein solcher strategischer Narrativ müsse sowohl die positiven als auch die negativen Punkte beinhalten, betont Rudd. „Das ist einer der Gründe, warum ich einen konstruktiven Realismus, der auf einem gemeinsamen Ziel beruht, als Narrativ vorschlage. Es ist sehr sinnvoll, den Leuten zu erklären, dass wir in den Bereichen, in denen wir unterschiedliche Meinungen haben, realistisch waren, und dass wir in den Bereichen, in denen wir übereinstimmen und zusammenarbeiten können, konstruktiv sind.“

Den allgemeinen Entwicklungstrend der Beziehungen zwischen China und den USA schätzt Rudd als sehr positiv ein. „Die sino-amerikanischen Beziehungen sind im Moment positiv, herausfordernd, und nur durch die Fantasie begrenzt. Die zukünftigen Beziehungen würde ich als kreativ, kooperativ und konstruktiv bezeichnen. (...) Wer behauptet, die sino-amerikanischen Beziehungen würden in einer Krise stecken, der redet Unsinn.“

Die Rede von Präsident Xi an der Zentralen Konferenz über Arbeiten im Zusammenhang mit auswärtigen Angelegenheiten im November 2014 sei eine hervorragende Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen China und den USA in globalen Fragen, findet Rudd. Auch in Fragen der regionalen Sicherheit sieht Australiens Ex-Premier trotz der Differenzen im Süd- und Ostchinesischen Meer mehrere Gemeinsamkeiten. „Die Führung beider Länder ist sehr erfahren und reif. Die positive Agenda übertrifft die negative bei weitem.“

Auch in Bezug auf Chinas wirtschaftliche Entwicklung vertritt Rudd eine klare Meinung. „Chinas besondere Rolle in Bezug auf die Umwelt und die Wirtschaft ist es, eine langfristige und nachhaltige Entwicklung zu erreichen, Arbeitsplätze für die Welt zu schaffen, aber auch die Umwelt für die nächste Generation zu erhalten.“

Die Zeit sei günstig, um Xis „asiatisch-pazifischen Traum“ zu verwirklichen, glaubt Rudd. China und die USA hätten die einmalige Möglichkeit, sich mit anderen Anrainerstaaten zusammenzuschließen.

Rudd geht davon aus, dass den USA der Abschluss der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) gelingen wird. Es sei sehr wichtig, dass die USA auch die übrigen Länder der Region in diese Partnerschaft miteinbeziehen würden. „Der Handel hat unsere Region zusammengebracht. Das Schlimmste wäre, wenn die Transpazifische Partnerschaft unsere Region in die TPP-Gruppe und die Nicht-TPP-Gruppe spalten würde“, warnt Rudd. „Die Herausforderung für die USA und China besteht darin, die verschiedenen Konzepte nach Abschluss der TPP zusammenzuführen. Ich habe die amerikanischen Freunde immer dazu angehalten, die Türe für China weit offen zu lassen.“

(Quelle: People’s Daily and Global Times)

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.