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Chinesisches Unternehmen schafft Win-win-Situation im Hinterhof der USA

(German.people.cn)
Dienstag, 15. September 2015
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Ein chinesischer Betrieb eröffnet im Inselstaat Trinidad und Tobago wirtschaftliche Chancen für amerikanische Firmen. Dass auch die USA sich mehr an der Entwicklungspolitik Asiens beteiligen, wünscht sich Ding Gang von der Volkszeitung.

Der 47-jährige Geschäftsführer der Shanghai Construction Group (SCG) Ltd, Zhang Qing, hat einen Kreis auf der karibischen und zentralamerikanischen Landkarte gezogen. Ausgangspunkt ist der Inselstaat Trinidad und Tobago, wo er stationiert ist. Die Hälfte des Kreises verbindet einige Inselstaaten in der Karibik, geht von dort aus weiter durch Miami, nach Mexiko, Costa Rica, Kolumbien und endet wieder am Ausgangspunkt.

Zhang arbeitet seit 20 Jahren in Trinidad und Tobago, 18.000 Kilometer entfernt von seiner Heimat China. Und vielleicht wagen es nur Menschen, die sich in der Region so gut auskennen wie er, einen solchen Kreis im Hinterhof der USA zu ziehen.

Während meiner dreistündigen Unterhaltung mit ihm kam er immer wieder auf seine Entwicklungspläne innerhalb des Kreises zu sprechen und dass er hofft, dass die Projekte seiner Firma zu einer Plattform für Chinas Finanzsektor und chinesische Unternehmen werden – mit Miami als angepeiltem Logistikzentrum.

Zhangs Vision ist weder unerreichbar noch leeres Gerede, denn er weiß, dass die Entwicklung Chinas mit der der Karibik und Zentralamerikas zu verbinden ist. Eine solche Verbindung werde auch den USA nie dagewesene Möglichkeiten eröffnen.

Das Couva Children’s Hospital, welches mit Hilfe der SCG aufgebaut wurde, ist ein überzeugendes Beispiel dafür. Als ich das nach internationalen Standards erbaute Krankenhaus besuchte, sah ich eine Vielzahl amerikanischer Gerätschaften. Krankenhausbetten von Hill-Rom, einem führenden US-Anbieter von Medizintechnologien, schattenlose Lampen der deutschen Firma Maquet sowie in China hergestellte Narkose- und EKG-Geräte der amerikanischen Marke Mindray.

Obwohl die SCG den Auftrag für das Krankenhaus-Projekt erhielt, stammt das Design von amerikanischen Firmen. Die Ausstattung wurde gemäß den Anforderungen des Inselstaates Trinidad und Tobago mit von der chinesischen Regierung zur Verfügung gestellten Krediten erworben. Die wichtigsten Gerätschaften wurden in den USA gefertigt, was die Führungsrolle der Staaten im Bereich medizinischer Ausrüstungen sowie ihren Einfluss in der Region verdeutlicht.

Als ich das Krankenhaus besuchte, das bald seinen Betrieb aufnehmen wird, dachte ich über die sino-amerikanische Zusammenarbeit in Asien nach. Im September werden sich die Staatsoberhäupter der beiden Länder in Washington treffen. Sie werden keine Zeit haben, sich über die Entwicklung chinesischer Unternehmen in der Karibik zu unterhalten, da sie Wichtigeres auf der Agenda haben.

Dennoch hoffe ich, dass Obama Zeit findet, über Projekte wie das Couva-Krankenhaus nachzudenken und wahrnimmt, wie chinesische Unternehmen im Hinterhof Amerikas Möglichkeiten für die Amerikaner schaffen.

Im Zuge der sich immer weiter vertiefenden Globalisierung werden mehrere Seiten profitieren, solange eine Seite der anderen Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet, was dann wiederum für sie selbst Vorteile bringt. Zhang und seine Kollegen mögen die globale Strategie der USA vielleicht nicht gänzlich durchblicken, aber sie sind sich dieses Prinzips voll bewusst.

Wenn die Regierung Obama gewillt ist, US-Firmen dazu zu bringen, sich auf die gleiche Weise an Entwicklungsprojekten in Asien zu beteiligen, dann wird dies auch für Asien positive Ergebnisse zeitigen.

Und selbst wenn sie jetzt noch nicht dazu in der Lage sein sollte, dann kann sie sich an Chinas „One Belt, One Road“-Strategie beteiligen, deren Vorteile genießen und auch anderen Vorteile bringen.

Derzeit sind es wohl eher politische als wirtschaftliche Faktoren, die die USA davon abhalten, sich dafür zu entscheiden.

Washingtons Haltung gegenüber der AIIB macht es wahrscheinlicher, dass sie sich eine seltene Entwicklungsmöglichkeit durch die Lappen gehen lässt.

Asien braucht die Vereinigten Staaten, so wie das Couva-Krankenhaus amerikanische Krankenhausbetten braucht. Doch kann dies nicht durch den bloßen Verkauf von Kriegsschiffen erreicht werden.

Text von Ding Gang (Renmin Ribao) 

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