Die Vorderseite des Mondes ist bereits umfassend erkundet worden, die Rückseite hingegen ist noch unerforscht. China plant nun als erstes Land eine Mondsonde auf die Mondrückseite zu schicken.

Die Ladung auf der Mondrückseite, ein noch ausstehendes Unterfangen der Menschheit, ist die nächste Herausforderung für China. Das Reich der Mitte will mit der Mondsonde „Chang’e-4“ auf der „Dunklen Seite“ des Mondes landen. „Chang’e-4“ ist das Backup von „Chang’e-3“, welche bereits erfolgreich auf der Vorderseite des Mondes gelandet ist. Die Nachricht wurde von Zou Yongliao, dem stellvertretenden Direktor der Abteilung für Mondsonden an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, auf einem Forum in der chinesischen Hauptstadt Beijing bekannt gegeben.

Laut Liao hat China nach dem erfolgreichen Start von „Chang’e-3“ die neue Aufgabe für „Chang’e-4“ aufgestellt, nämlich damit als erste Nation der Welt auf der Mondrückseite zu landen.

Gemäß dem Chang’e-Entwickler und Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Ouyang Ziyuan, kann man die Rückseite des Mondes auf der Erde aufgrund der Gezeiten und der Erdrotation nicht sehen. Zustand und Ressourcen dieser seien der Forschung daher bislang unbekannt.

Laut Zou ist die elektromagnetische Umgebung auf der Mondrückseite „sauber“ und gilt deshalb als ein guter Ort für das Niederfrequenz-Radio. Astronomen könnten auf der Mondrückseite viele Daten und Informationen sammeln, mittels derer die Wissenschaftler die bisher bestehenden Wissenslücken ein Stück weit füllen könnten.

Laut Ouyang liegt das größte Problem der Sonde in der Schwierigkeit der Telekommunikation zwischen Erde und Mondrückseite. Die chinesischen Wissenschaftler haben jedoch bereits ein vorläufiges Lösungskonzept entwickelt und mit weiteren Forschungen begonnen.