In zwei Tagen findet in Beijing die große Militärparade zum Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg statt. Die Parade ist in vielerlei Hinsicht ein absolutes Novum. Die acht wichtigsten Fakten zu diesem Großereignis lesen Sie hier.
Am Donnerstag wird China in Beijing mit einer großen Parade an den Sieg gegen den japanischen Faschismus vor 70 Jahren erinnern. Der diesjährige 3. September ist der erste gesetzlich verordnete „Siegestag des chinesischen Volkes im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression“. Nachfolgend die acht wichtigsten Fakten zu diesem historischen Ereignis:
1. Die erste Parade außerhalb des Nationalfeiertags
Seit der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober 1949 hat China 14 Militärparaden abgehalten. Das 50- und 60-jährige Jubiläum der Volksrepublik in den Jahren 1999 und 2009 wurde jeweils mit einer großen Militärparade gefeiert. Anders als in Russland, den USA oder Frankreich wurde in China hingegen noch nie mit einer Parade an den Sieg im Zweiten Weltkrieg erinnert. Auf dem Roten Platz in Moskau beispielsweise fand am 9. Mai bereits eine Parade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland statt.
2. Kuomintang-Veteranen sind dabei
An der Parade auf der Beijinger Chang'an werden auch einige Kuomintang-Veteranen mitmarschieren. Die Kuomintang spielten eine wichtige Rolle in Chinas Widerstandskampf gegen die japanischen Invasoren. Die Teilnahme einiger ihrer Veteranen an der Siegesparade ist daher von historischer Bedeutung.
3. Generäle an vorderster Front
Die Einheiten der chinesischen Volksbefreiungsarmee werden von Generälen und nicht wie an früheren Paraden üblich von Stabsoffizieren angeführt.
4. Erste ausländische Beteiligung
Erstmals überhaupt werden an einer Militärparade in China auch Einheiten aus dem Ausland teilnehmen. Fast eintausend Offiziere und Soldaten aus 17 Ländern werden mitmarschieren. Russland, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Kuba, Mexiko, Pakistan, Serbien, Ägypten und die Mongolei sind mit 75-köpfigen Einheiten vertreten. Aus Afghanistan, Fidschi, Kambodscha, Laos, Vanuatu und Venezuela werden jeweils sieben Personen dabei sein.
5. Neue Waffen
Es ist internationaler Usus, an einer Militärparade im eigenen Land die neuesten Waffen zu präsentieren. Die Parade in Beijing vom 3. September bildet hierbei keine Ausnahme. Zu sehen sein dürften unter anderem der Langstreckenbomber H-6K und die neuen ballistischen Raketen DF-16 und DF-21D.
6. Hochbetagte Veteranen
Die Veteranen, die im Widerstandskrieg gegen die japanischen Aggressoren gekämpft haben, sind heute im Durchschnitt 90 Jahre alt. 300 von ihnen wurden zur Parade eingeladen.
7. Weibliche Ehrengarde
Zum ersten Mal wird auch eine weibliche Ehrengarde an einer Militärparade in China teilnehmen. Die 51 Soldatinnen dieser Formation sind durchschnittlich 1,78 Meter groß und 20 Jahre alt. 88 Prozent besitzen einen Bachelor-Abschluss oder höher.
8. Singende Debütanten
Der 2400 Mann starke Armeechor wird rund 30 Klassiker zum Besten geben. Die Chormitglieder haben noch nie an einer Militärparade mitgewirkt. All ihre Lieder beziehen sich inhaltlich auf den Widerstandskampf gegen die japanische Aggression.