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Junge Chinesen erobern das Silicon Valley

(German.people.cn)
Freitag, 21. August 2015
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Was Hollywood für Filmschaffende ist das Silicon Valley für IT-Freaks. Der Traum von einer erfolgreichen Karriere im kalifornischen IT-Mekka wird auch für immer mehr junge Chinesen wahr.

Noch nie waren die Jobaussichten für chinesische Hochschulabgänger im Silicon Valley besser als heute. Absolventen, die in den 1990ern geboren wurden, hätten heute viel mehr Möglichkeiten als jene, die Ende der 1990er Jahre in die USA gegangen seien, sagt Olina Qian, die Gründerin der Silicon Valley Association of Chinese Entrepreneurs. Die im Juni 2014 gegründete Organisation unterstützt junge Berufstätige und Unternehmer aus China.

Qian kam 1999 für ihr Masterstudium in die Vereinigten Staaten. „Zu dieser Zeit wollte jeder Student nach seinem Abschluss in den USA bleiben, selbst wenn der Job nicht seiner Vorstellung entsprach“, erklärt Qian. „Falls du von einer Firma mit einem großen Namen eingestellt wurdest, konntest du dich glücklich schätzen. Aber heute sind immer weniger Studienabgänger mit einem sicheren Job zufrieden. Sie wollen ihr eigenes Unternehmen gründen oder versuchen ihr Glück in einem innovativen Startup.“

Als Hauptgründe für diese Entwicklung nennt Qian Chinas rasantes Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren sowie die Einführung eines Visums für chinesische Bürger mit einer maximalen Gültigkeitsdauer von zehn Jahren.

Ebenfalls zu dieser Entwicklung beigetragen haben chinesische Investmentfonds wie der ZhenFund oder IDG Capital Partners, welche die Startups von jungen Chinesen unterstützen, die nach 1990 geboren wurden. Die Nach-90er-Generation gilt in China als treibende Kraft für den Konsum und die Innovation. IDG Capital Partners hat im vergangenen Jahr einen Fonds in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zur Förderung der Unternehmer dieser Altersstufe eingerichtet.

Wang Kedao gehört zur wachsenden Zahl von jungen Chinesen, die nach dem Abschluss ihres Studiums in den USA geblieben sind. Der 24-jährige Softwareingenieur fand nach seinem Studium an der Universität von Michigan eine Stelle bei RelateIQ. Das im Silicon Valley beheimatete Unternehmen stellt Business-Software her und wurde vor einem Jahr vom San Franciscoer Webportal Salesforce.com für 390 Millionen US-Dollar aufgekauft.

Wang ist rückblickend dankbar für seine Lehrjahre bei einem kleinen Startup: „Im Unterschied zu großen Firmen ist es in einem kleinen Startup als Programmierer noch möglich, das Resultat der eigenen Arbeit innerhalb kürzester Zeit zu sehen.“ Bereits nach einem Monat erhielt der 24-Jährige eine verantwortungsvolle Position bei RelateIQ.

Nicht alle jedoch haben soviel Glück wie Wang. „Die meisten jungen Menschen in den Startups arbeiten sehr hart und suchen nach Möglichkeiten“, sagt Qian. „Ihnen rate ich, ein eigenes Netzwerk aufzubauen, sich an Startup-Aktivitäten zu beteiligen und ihre Ideen sowie Schwierigkeiten mit anderen zu teilen.“

Qian spricht aus Erfahrung. Die auf ihre Initiative ins Leben gerufene Silicon Valley Association of Chinese Entrepreneurs zählt nach etwas mehr als einem Jahr bereits über 8000 Mitglieder. 70 Prozent davon sind bei High-Tech-Unternehmen angestellt. Bei rund 20 Prozent der Mitglieder handelt es sich um Universitätsabgänger und Studierende.

Die Organisation bringt Unternehmer und Investoren mittels Informationsveranstaltungen, Vorträgen und Gruppendiskussionen zusammen. Allerdings warnt Qian vor allzu großen Erwartungen: „Startups sind nicht jedermanns Sache. Man muss auf Entbehrungen gefasst sein und eine klare Vorstellung von seiner eigenen Zukunft haben.“ 

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