Die Regierung Tianjin hat gestern Mittwoch zwei neue Pressekonferenzen über die Explosionen in einem Lagerhaus abgehalten. Die Menge und die Arten der gefundenen Gefahrgüter bildeten das Hauptthema.
Laut Vizegouverneur He Shushan, der für die Produktionssicherheit in Tianjin verantwortlich ist, gibt es am Unglücksort hauptsächlich drei Kategorien von Chemikalien: Oxide, leicht brennbare Festkörper und Giftstoffe. Bis Mittwoch seien alle Gefahrgüter in einem Radius von drei Kilometern identifiziert worden.
Medienberichte, wonach am Explosionsort Nervengas entdeckt worden sei, wurden vom Leiter des Tianjiner Umweltschutzamts Wen Wurui als Gerücht zurückgewiesen.
Wang Yongan von der Akademie für Militärische Medizin hat den Bestand und die Produktionsbedingungen von Nervengas mit den Chemikalien verglichen, die am Explosionsort gefunden wurden. Der Experte kommt mit seinem Vergleich zum Schluss, dass die Entstehung von Nervengas am Unfallort ausgeschlossen werden kann.
Auch die Vermutung, dass im Lagerhaus schon fertiges Nervengas gelagert worden sei, wiesen die Verantwortlichen entschieden zurück. China halte sich an die Chemiewaffenkonvention, hieß es von Seiten der an der Pressekonferenz anwesenden Beamten. Es werde kein Giftgas hergestellt oder gelagert.