Damit ein chinesischer Blockbuster in deutschen Kinos läuft, muss schon einiges passieren. Und es ist scheinbar einiges passiert. Denn der chinesische Animations-Fantasy-Epos „Monster Hunt" wird es höchstwahrscheinlich diesen Winter in die deutschen Kinos schaffen.
Was ist „Monster Hunt"? Och, bloß der erfolgreichste chinesische Film aller Zeiten. Und das will mittlerweile wirklich etwas heißen. Allein in China spielte er in den ersten vier Kinotagen Ende Juli rekordverdächtige 109 Millionen US-Dollar ein und seiner Beliebtheit ist seither immer noch kein Abbruch getan. Damit liegt „Monster Hunt" nur knapp hinter den gelben Animations-Pillen für alle Fälle, den „Minions". Dessen Einnahmen stammen aber aus 50 Ländern und nicht bloß aus einem Land namens China. Es stellt sich nun die Frage, ob der 3D-Film auch im Westen erfolgreich sein kann.
„Monster Hunt" ist eine Kombination aus Realfilm und Animation. Es geht darin vor allem um Huba. Huba sieht in etwa aus wie ein handelsüblicher Rettich in Katzengröße mit grünen Haaren, ist aber ein Monster. Ein sehr, sehr niedliches Monster. Zur Welt gebracht wurde Huba von einem Mann, der von einer Monsterkönigin geschwängert wurde. Als das Monsterkind auf die Welt kommt, ist Papa Tianyin, gespielt von Jing Boran, sehr begeistert. Zitat: „Er sieht aus wie ich!" Nun ja.
Monster und Menschen wollen Huba jetzt gleichsam in die Finger bekommen, immerhin handelt es sich um einen zukünftigen Monsterkönig mit teils menschlichen Wurzeln. Es entwickelt sich eine Verfolgungsjagd gespickt mit Kung Fu Kampfeinlagen, chinesischem Humor – wir werden Zeugen einer Monstergeburt durch einen Mann - , Slapstick – der Mann gibt seinem Sohn auch mal die Brust - , und in China sehr beliebten traditionellen Kostümen und Kulissen.
All das kommt in China unglaublich gut an. Im Westen hat der Streifen jedoch auch Konkurrenz, eben durch die „Minions" und Co.. Einige Filmkritiker schreiben „Monster Hunt" aber gerade wegen des ungewohnten Settings und dem vielen Kung Fu auch im Westen gute Karten zu. Ob wir uns dann im Winter auch noch mit dem chinesischen Humor anfreunden können, darauf darf man gespannt sein. Immerhin wurde die surreale Fantasy-Komödie von Raman Hui inszeniert, dem Ko-Regisseur von „Shrek der Dritte". Ganz so befremdlich dürfte es dann ja nicht werden. Und: Das kleine Monster, Huba, ist wirklich sehr, sehr süß…
Text: Emilie Cherlet