Chinesische Touristen haben im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang zahlreiche Schneelotus-Blumen gepflückt und ihre Fotos online gestellt. Chinas Netizens sind empört. Die örtliche Polizei hat derweil eine Untersuchung eingeleitet.
Die illegale Lotus-Ernte der chinesischen Reisegruppe (Das Foto stammt aus einem chinesischen Online-Forum)
Anfangs August hat eine 32-köpfige chinesische Reisegruppe das Tianshan-Gebirge durchquert und dabei viele wilde Schneelotus-Blumen gepflückt. Die Fotos, die von den Wanderern anschließend ins Internet gestellt wurden, lösten umgehend einen Shitstorm aus. Zahlreiche Internetuser kritisierten das umweltschädliche Verhalten der Touristen. Der Führer der Gruppe sah sich schließlich zu einer öffentlichen Entschuldigung veranlasst. Die örtliche Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet.
Der als wertvolles Heilkraut bekannte Schneelotus wächst in China hauptsächlich auf dem Qinghai-Tibet-Plateau und im Tianshan-Gebirge. Alten Legenden zufolge kann der Schneelotus sogar Tote zum Leben erwecken. Wilder Schneelotus braucht sechs bis acht Jahre bis zur Blütenreife. Wenn er ausgerissen wird, sprießt er nie mehr.
Die illegale Lotus-Ernte der chinesischen Reisegruppe (Das Foto stammt aus einem chinesischen Online-Forum)
Jedes Jahr von Juli bis August zieht die Schneelotus-Blüte zahlreiche Sammler ins Tianshan-Gebirge. Experten warnen davor, dass diese wertvolle Pflanze von der Erde verschwinden könnte, wenn das illegale Pflücken nicht aufhört.
Der Schneelotus steht seit 2007 auf der Liste der dringend zu schützenden Wildpflanzen. Nach chinesischem Gesetz kann das illegale Pflücken und Handeln von Wildpflanzen mit einer Buße oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden.