Das Leben im tibetischen Nyima auf 4500 Meter über Meer ist hart. Erst recht, wenn man wie die 26-jährige Bamu die Post in den hintersten Winkel des abgelegenen Kreises zustellen muss.
Der Kreis Nyima gehört zum Regierungsbezirk Nagqu im Nordosten des Autonomen Gebiets Tibet. Der auf 4500 Meter über Meer gelegene Kreis ist bekannt für seine harten natürlichen Bedingungen, die fürs Leben gänzlich ungeeignet sind. Nyima wird deshalb auch als „tibetisches Niemandsland“ bezeichnet.
Trotzdem leben in dem Kreis Menschen. Nyima besteht aus einer Großgemeinde und 13 Gemeinden. Die am weitesten entfernte Gemeinde liegt über einhundert Kilometer von der Großgemeinde entfernt. Auch die Entfernung zwischen den einzelnen Häusern beträgt normalerweise Dutzende Kilometer.
Seit dem Jahr 2006 ist Bamu in dieser unwirtlichen Region als Postbotin tätig. Eine Tüte Tsampa – ein tibetisches Grundnahrungsmittel aus Gerste –, etwas Yakbutter und eine Flasche Wasser sind der Proviant der 26-Jährigen auf ihrem täglichen Weg zu den abgelegenen Dörfern, wo die Hirten schon sehnsüchtig auf ihre Post warten.
Oft ist Bamu den ganzen Tag unterwegs, bis sie das nächste Dorf erreicht. Mitunter muss die Briefträgerin auch in den Bergen übernachten.