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Mücken sollen Dengue-Fieber eindämmen

(German.people.cn)
Montag, 03. August 2015
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Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Fälle von Dengue-Fieber in China massiv gestiegen. Künstlich gezüchtete Mücken sollen das Problem nun beheben helfen. Die ersten Feldversuche sind hoffnungsvoll verlaufen.

Auf der Insel Shazai in Südchina werden jede Woche über eine halbe Million männliche Mücken in die Freiheit entlassen. Die Mission der künstlich gezüchteten Männchen: Ihre Paarungspartnerinnen unfruchtbar zu machen. Mit dieser Maßnahme wollen die Behörden der Provinz Guangdong das Dengue-Fieber in den Griff kriegen.

Gemäß der Guangzhouer Southern Metropolis Daily ist es den Wissenschaftlern auf diese Weise bereits gelungen, die Mückenpopulation in einigen Teilen der Insel um 90 Prozent zu reduzieren.

Im vergangenen Jahr verzeichnete China einen Anstieg der Fälle von Dengue-Fieber von eintausend auf 46.000. Die meisten Fälle ereigneten sich in der Provinz Guangdong ganz im Süden der Volksrepublik. Allein im Provinzhauptort Guangzhou erkrankten 35.000 Menschen an der heimtückischen Krankheit, die sich in Symptomen wie hohem Fieber, Übelkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen äußert. Fünf Menschen starben. Gegen das von weiblichen Mücken übertragene Virus gibt es bislang weder ein Heilmittel noch einen Impfstoff.

Die Mücken-Zucht auf Shazai wurde am 17. Juli in Betrieb genommen. Seither wurden auf der drei Quadratkilometer großen Insel in einem Guangzhouer Vorort wöchentlich zwischen 500.000 und 600.000 männliche Mücken gezüchtet, die mit Wolbachia infiziert sind. Wolbachia ist eine parasitisch lebende Bakterienart, die in vielen Insekten – einschließlich Mücken – vorkommt.

Wie wissenschaftliche Studien gezeigt haben, entwickeln sich die Eier von Weibchen nicht, die von Männchen stammen, die das Wolbachia-Bakterium in sich tragen. Die auf Shazai künstlich gezüchteten Männchen tragen somit zur Reduzierung der Mückenpopulation und damit zur Eindämmung des Dengue-Fiebers bei.

Der erste Feldversuch mit den Wolbachia-Mücken auf Shazai wurde im März unter der Leitung von Mikrobiologie-Professor Xi Zhiyong von der Sun-Yat-sen-Universität in Guangzhou durchgeführt. Das Forschungsteam besteht aus Experten von mehreren Hochschulen aus China und den USA sowie dem nationalen und lokalen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten.

Die gezüchteten Mücken überleben maximal zwei Wochen. Den Höhepunkt ihrer Fruchtbarkeit erreichen sie bereits in den ersten Tagen ihrer Freilassung. Daher ist es notwendig, ständig neue Mücken auszusetzen. Am effizientesten sind die Männchen an Orten mit üppiger Vegetation. „Wir setzen unsere Forschungsarbeit fort, so dass jeder einzelne Schritt des Prozesses besser kontrolliert und erfasst werden kann“, verspricht Professor Xi.

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