×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Neue Zahlen verdeutlichen vergangenes Leid

(German.people.cn)
Mittwoch, 15. Juli 2015
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Leid lässt sich nur schwer in Worte und erst recht in Zahlen fassen. Die neuesten Zahlen über die menschlichen und wirtschaftlichen Verluste, die China während der japanischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg erlitten hat, sprechen aber für sich.

Über 35 Millionen chinesische Zivilisten und Soldaten kamen während der japanischen Besatzungszeit von 1931 bis 1945 ums Leben. Das entspricht einem Drittel aller Menschen, die weltweit dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen.

Zu diesem Schluss kommt der Untersuchungsbericht über die menschlichen und wirtschaftlichen Verluste in China während der japanischen Fremdherrschaft in den 1930er und 40er Jahren, der am Dienstag vom Informationsbüro des chinesischen Staatsrats veröffentlicht wurde.

Chinas militärische Verluste während der 14-jährigen Herrschaft der Japaner belaufen sich demnach auf insgesamt 3,8 Millionen, die Vermögensverluste – berechnet nach dem Wechselkurs von 1937 – auf über 100 Milliarden US-Dollar. Die indirekten wirtschaftlichen Verluste werden vom chinesischen Staatsrat auf 500 Milliarden US-Dollar beziffert.

Den neuen Zahlen zufolge haben chinesische Truppen von 1931 bis 1945 anderthalb Millionen japanische Soldaten getötet, verwundet oder gefangen genommen.

Beim am Dienstag veröffentlichten Bericht handelt es sich um den zweiten Teil einer Untersuchung, die vom Forschungszentrum für Parteigeschichte beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas durchgeführt wurde. Im Rahmen der 2004 begonnenen Studie wurden über 600.000 Personen befragt.

„Wir haben die Pflicht, unseren Nachkommen die genauen Fakten über den Krieg mitzuteilen“, so Li Zhongjie, der ehemalige Vizedirektor des Forschungszentrums, über den Grund für die aufwendige Studie.

Um möglichst genaue Opfer- und Verlustzahlen zu erhalten, musste jede Provinz bis hinunter auf Dorfebene eigene Nachforschungen anstellen. Dazu gehörte auch die Befragung von Zeitzeugen. Allein in der Provinz Shandong haben die Parteihistoriker fünf Millionen Überlebende aufgesucht. Viele von ihnen seien jedoch schon zu alt oder zu krank für nützliche Aussagen gewesen, bedauert Li.

Weitere Erkenntnisse gewannen die Forscher durch die Auswertung von zeitgenössischen Quellen in amerikanischen, russischen und japanischen Archiven.

„Die Untersuchung zeigt, dass China nicht nur sein Territorium verteidigt hat, sondern auch die Sicherheit anderer Länder“, betont Wang Jianlang, der Direktor des Instituts für Moderne Geschichte an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. „Mit seinem anhaltenden Widerstandskampf hat China für andere antifaschistische Länder wie die Sowjetunion, die USA und Großbritannien wertvolle Zeit zur Vorbereitung gewonnen.“

Laut Wang hat China auch eine wichtige Rolle für den Sieg der Alliierten im Pazifik gespielt: „Dank Chinas Kriegsanstrengungen war Japan nicht in der Lage, weitere Truppen in den Pazifik zu entsenden, was den Alliierten sehr geholfen hat.“

Als das japanische Kaiserreich am 2. September 1945 kapitulierte, betrug seine Heeresstärke in China noch 1,86 Millionen Mann. Das ist über die Hälfte all seiner damals im Ausland stationierten Truppen.

Die ausführlichen Untersuchungsergebnisse sollen bald in Buchform erscheinen.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.