Die chinesische und französische Regierung haben sich am Mittwoch darauf geeinigt, bei der zivilen Nutzung der Kernenergie künftig enger zusammenzuarbeiten. Die Einigung erfolgte während des Besuchs von Ministerpräsident Li Keqiang in Paris.

Wie aus einer gemeinsam veröffentlichten Erklärung hervorgeht, bezieht sich die Vereinbarung auch auf die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Nuklearsicherheit. In erster Linie aber wollen die beiden Länder in Zukunft beim Abbau und der Entwicklung von Uraniumressourcen enger kooperieren – insbesondere bei der Umwandlung von Uran sowie der Herstellung von Kernbrennstoffen und dazugehörigen Komponenten.

Gemäß der Erklärung haben die China National Nuclear Corporation (CNNC) und der französische Atomriese Areva ihre Verhandlungen über ein geplantes Uranminen-Projekt wieder aufgenommen. Die beiden Energieunternehmen werden im Rahmen der Vereinbarung überdies weitere Möglichkeiten erkunden, um ihre Zusammenarbeit weltweit auszubauen.

In der Erklärung werden die Nuklearfirmen beider Länder explizit ermutigt, bei der Entwicklung von Atomreaktoren der dritten Generation sowie beim Bau von Atomkraftwerken enger zusammenzuarbeiten und gemeinsam Drittmärkte zu erschließen. Langfristig wollen China und Frankreich in diesen drei Bereichen eine umfassende Partnerschaft pflegen, die auf gegenseitigem Nutzen beruht.

Der Erklärung zufolge sind die beiden Länder auch bereit, ihre Erfahrungen bei der Lagerung von Atommüll auszutauschen, gemeinsame Forschungsprojekte ins Leben zu rufen sowie ihre Zusammenarbeit bei der Nuklearsicherheit weiter zu vertiefen.

Frankreich ist weltweiter Marktführer bei der Herstellung und Anwendung von ziviler Nukleartechnik.