Eine Studie der chinesischen Alibaba Group attestiert Frauen bessere Fähigkeiten beim Betreiben eines Internetunternehmens. Aufgrund ihrer weiblichen Attribute wie Perzeptions- und Kommunikationsfähigkeit sind sie in dieser Branche meist erfolgreicher als ihre männlichen Konkurrenten.

Junge Frauen, die zwischen den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts geboren sind, zeigen starke Fähigkeiten beim Eröffnen und Betreiben eines Online-Unternehmens. Eine Studie der Alibaba Group zufolge sind in etwa 61 Prozent der weiblichen Unternehmer im Online-Geschäft zwischen 18 und 29 Jahre alt. Das Durchschnittsalter beträgt im Schnitt 32 Jahre und ist somit um 6 bis 15 Jahre jünger als das von Unternehmerinnen in anderen Branchen.

Der Bericht attestiert den unternehmerischen Frauen im Allgemeinen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die sich von denen der Männer unterscheiden und sie daher besonders dazu befähigen, im Online-Sektor erfolgreich zu sein.

„Sie sind perzeptiver, flexibler und bereiter, sich anderen mitzuteilen und Dinge mit anderen zu teilen. Genau diese Eigenschaften sind im Online-Unternehmertum gefragt, da es einer beständigen Interaktion mit dem Kunden und eines Eingehens auf dessen Denken und Erfahrungsschatz erfordert“, so der Bericht.

Dem stimmt Lu Sisi, die 33-jährige Gründerin eines Online-Services zum Schutze geistiger Eigentumsrechte voll und ganz zu: „Die sanfte Art mit der Frauen die Dinge angehen erleichtert es ihnen, Menschen zusammenzubringen um Erfolg im Geschäft zu haben“. Die ehemalige Jurastudentin hat ihre Firma bereits vor ein paar Jahren als reguläres Unternehmen gegründet. Ende 2013 beschlossen sie und ihre drei Geschäftspartner – ein Mann und zwei Frauen – dann mit ihrem Unternehmen online zu gehen.

Heute ist sich Lu, deren Unternehmen aus mittlerweise mehr als 70 Köpfen besteht und einen Investor hat, sicher, dass die maßvolle und zurückhaltende Herangehensweise von ihr und ihren beiden Partnerinnen eine Schlüsselrolle auf dem Weg zum heutigen Erfolg gespielt hat.

Zhao Xi hat ihr Promotionsstudium an der Columbia University in den Vereinigten Staaten unterbrochen, um mit zwei Freunden ein Unternehmen zu gründen, das Drohnen entwickelt. Sie ist die einzige Frau im Team und die einzige mit einem künstlerischen Hintergrund. Sie kann zwar nichts zur technischen Entwicklung und Forschung beitragen, hat dafür aber andere Qualitäten. Sie ist zuständig für Personalwesen, Finanzen und steuerrechtliche Angelegenheiten.

„Ich denke ich bin, was diese Aufgaben angeht, achtsamer und besser geeignet als meine männlichen Kollegen, deren Leidenschaft und Stärke im technischen Bereich liegt“, glaubt die 25-Jährige, die vor Kurzem in einem Wettbewerb zur „besten weiblichen Unternehmerin“ gekürt wurde. Zhao erzählt, dass sie die Auszeichnung für ihre kommunikativen Fähigkeiten bekommen hat und sicher auch deshalb, weil ihre Firma sich in einem Nischenbereich bewegt, in dem es wenige Frauen gibt. „Ich denke, der Preis ist gut für mich und andere Frauen, da er uns ermutigt, uns in Bereiche vorzuwagen, denen wir vielleicht bisher ferngeblieben sind“, so Zhao.

Laut dem Bericht der Alibaba Group betreten immer mehr Unternehmerinnen Bereiche, die bislang eher von männlichen Unternehmern dominiert wurden, wie beispielsweise digitales Design oder Innenausstattung. Gleichzeitig bleiben sie in den traditionell von Geschäftsfrauen beherrschten Bereichen wie Kosmetik, Mode, Schmuck, Drogerieartikel und Mutterschaftsprodukte, vertreten.