Text/Mirjam Grüter, He Xin, Foto/He Xin, Nanchang
Der Tengwang Pavillon an den Ufern des Ganjiang-Flusses ist Nanchangs bekannteste Sehenswürdigkeit. Heute kennt in China jedes Kind den Pavillon, der vor fast 1500 Jahrend während der Tang-Dynastie gebaut wurde. Der Grund ist weder sein Erbauer, der jüngere Bruder von Kaiser Taizong, noch die wunderschöne Lage am Fluss. Vielmehr müssen alle Kinder während ihrer Schullaufbahn ein Gedicht von Wang Bo auswendig lernen, in dem der Tengwang Pavillon eine wichtige Rolle spielt.
Die meisten vergessen das Gedicht wieder, kaum wurden sie darüber geprüft. Wer aber bei einem Besuch des Tengwang Pavillons das komplette Gedicht auswendig rezitieren kann, wird mit einem Gratiseintritt belohnt.
Besucher, die ganz zuoberst auf dem sechsstöckigen Gebäude stehen, werden beim Ausblick auf die weite Landschaft an Wang Bos Vers erinnert: „Rötliche Wolken und einsame Gänse fliegen zusammen dem Sonnenuntergang entgegen, Wasser und Himmel scheinen im Herbstlicht zusammenzufließen.“