Nach der Katastrophe in Fukushima vor drei Jahren wurde der Bau von Atomkraftwerken in China eingestellt. Nun hat die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform beim Staatsrat einen Antrag auf die Überprüfung und Genehmigung von drei neuen Atomkraftwerk-Projekten eingereicht.
Bei den drei Großprojekten handelt es sich um die zweite Phase des Hongyanhe-Projekts in der nordostchinesischen Stadt Dalian, das Vorzeigeprojekt mit der CAP1400-Technologie bei Shidaowan in der nordchinesischen Provinz Shandong und das Fuqing-Projekt der China National Nuclear Corporation (CNNC). Die gesamte installierte Kapazität der drei Kernkraftwerke beträgt etwa sieben Millionen Kilowatt. Es wird damit gerechnet, dass die drei Projekte frühestens Ende November genehmigt werden.
Das Unglück im japanischen Fukushima hat vor allem die chinesischen Hersteller von Kernkraftwerken getroffen. Falls die neuen Projekte im nächsten Jahr nicht gestartet werden können, werden sie wahrscheinlich keine Aufträge erhalten.
Mehrere Faktoren könnten die Umsetzung der Atomkraftwerk-Projekte allerdings noch verhindern. Als größtes Problem neben der Planung, der Finanzierung, der Sicherheit und dem Umweltschutz erachten Experten das Niveau der selbständig entwickelten Technologien sowie die technischen Standards.
Auch mehr als drei Jahre nach Fukushima steht die Technologie der dritten Generation noch nicht zur Verfügung. China hat sich beim Atomkraftwerkbau für die amerikanische AP1000-Technologie als Grundlage für die Entwicklung einer eigenständigen Technologie entschieden. Die Sorgen um die Sicherheit der AP1000-Technologie konnten jedoch noch nicht ganz beseitigt werden.
Darüber hinaus machen den Herstellern von Atomanlagen die uneinheitlichen Standards, insbesondere die Sicherheitsstandards, zu schaffen.