In wenigen Tagen findet in der chinesischen Hauptstadt Beijing die inoffizielle Gipfelkonferenz der Asiatisch-pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) statt. Nach einem ähnlichen Treffen in Shanghai im Jahr 2001 ist es somit bereits das zweite Mal, dass die Vertreter der APEC-Mitglieder in China zusammenkommen. Seit jenem Treffen vor 13 Jahren ist die chinesische Wirtschaft kontinuierlich gewachsen und Chinas Mitspracherecht in der Weltökonomie deutlich verstärkt. Dies hat das Land auch seiner Rolle als Wachstumslokomotive nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 zu verdanken. So unterstreicht etwa die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, die Bedeutung der Volksrepublik:
„Angesichts der Weltwirtschaftskrise hat China wieder seine Leitungskompetenz demonstriert. Das sieht man in den wirtschaftlichen Erfolgen der Volksrepublik. Mittlerweile hat China als einer der größten Käufer von Anleihen des IWF und auch als einflussreiches Mitglied der G20-Gruppe eine konstruktive Rolle dabei gespielt, die Weltwirtschaft vor schweren Schäden zu bewahren."
Dank seiner beträchtlich gewachsenen Bedeutung für die Weltökonomie hat China mittlerweile die drittgrößten Stimmanteile im IWF, direkt hinter den USA und Japan.
Chinas Vorschläge zu Fragen im Energie-, Währungs- und Handelsbereich fänden mittlerweile zunehmend weltweite Beachtung. Dazu sagt Shen Jiru von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften:
„China hat zu einem Drittel dazu beigetragen, die Weltwirtschaft zu stimulieren. Mit einem Handelsvolumen von zirka vier Billionen US-Dollar gilt China als die größte Handelsnation. Die drastische Verstärkung der Wirtschaftskraft Chinas wird mit Sicherheit zu einer weiteren Verstärkung seines globalen Mitspracherechts führen. Wer ein großes Handelsvolumen und enorme Wirtschaftswerte hat, dessen Ansichten über die wirtschaftliche Ordnung sollten auch mehr gehört werden."
Nach Aussagen von Experten sind die Themen der aktuellen APEC-Konferenz von vielen konstruktiven Innovationen geprägt. Auf dem Treffen in Shanghai vor 13 Jahren sei vor allem die Liberalisierung des Handels innerhalb der APEC im Mittelpunkt gestanden. Bei der Konferenz in Beijing würden nun praktische Ideen zur Lösung von Problemen diskutiert. Dazu gehörten unter anderem die Errichtung einer asiatisch-pazifischen Freihandelszone, ökonomische Reformen sowie die Förderung der regionalen Infrastruktur und Verbindungen. Shen Jiru von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften:
„Von den mehr als 100 in diesem Jahr innerhalb der APEC diskutierten Vorschlägen stammt mehr als die Hälfte aus China. Die Volksrepublik hat mehrere innovative Initiativen ins Leben gerufen. Jetzt ist China nicht nur in die Weltökonomie integriert, sondern spielt darin auch eine kreative Rolle. Damit wird Chinas Rolle als ein verantwortungsbewusstes großes Land umfassend demonstriert."