Die zwei chinesischen Zughersteller CNR und CSR haben ihre bevorstehende Fusion bestätigt. Einzelheiten werden jedoch erst am Wochenende bekannt gegeben. Ziel ist die Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit im Auslandgeschäft.

Der Handel mit Aktien der China CNR Corporation und der CSR Corporation an den Börsen in Shanghai und Hongkong wurde am Montag für fünf aufeinanderfolgende Arbeitstage ausgesetzt. Grund ist die erwartete Fusion der beiden Zughersteller, die in Kürze bekannt gegeben werden soll.

Die CNR und die CSR gingen im Jahr 2010 aus der Teilung der China National Railway Locomotive & Rolling Stock Industry Corp (LORIC) hervor. Die beiden Unternehmen haben sich seither auf die Märkte in Nord- beziehungsweise Südchina konzentriert. Mit einer Fusion würde die Konkurrenzfähigkeit von Chinas Hochgeschwindigkeitszügen im internationalen Wettbewerb erhöht.

Nach Ansicht von Professor Zhao Jian von der Beijinger Jiaotong-Universität ist es nicht notwendig, dass zwei Unternehmen ähnliche Technologien und Produkte in einem Land anbieten. Die beiden Anbieter hätten sowohl im In- als auch im Ausland starke Konkurrenz. Ein führender Zughersteller pro Land sei ausreichend. Als Beispiel nennt Zhao Siemens in Deutschland.

Die LORIC sei im Jahr 2010 in zwei Unternehmen aufgeteilt worden, um den Wettbewerb zu fördern, erklärt Tian Yun, ein Experte der Chinesischen Gesellschaft für Makroökonomie. Der Preiskampf zwischen den beiden Unternehmen habe sich jedoch als schädlich für die nationalen Interessen erwiesen.

Der Konkurrenzkampf hat sich auch negativ auf das Auslandgeschäft der beiden Unternehmen ausgewirkt. Im Jahr 2011 beispielsweise konkurrierten die CNR und die CSR um einen Auftrag in der Türkei. Die CNR machte schließlich ein Angebot, das kaum Gewinn abgeworfen hätte. Den Zuschlag erhielt letztendlich eine Firma aus Südkorea.

Die beiden Schienenfahrzeughersteller sind an den Börsen in Shanghai und Hongkong notiert. Ihr gesamter Marktwert beträgt über 30 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn der CNR ist in den vergangenen neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 65,1 Prozent auf 3,96 Milliarden Yuan (646 Millionen US-Dollar) gestiegen. Die CSR hat ihre neuesten Quartalszahlen noch nicht veröffentlicht.