Investitionen aus China in amerikanische Immobilien werden in den nächsten Jahren „dramatisch“ ansteigen, sagt die CBRE Group voraus. Chinesische Investoren wollen ihr Kapital in einem stabileren Grundstücksmarkt unterbringen.
„Für New Yorker oder amerikanische Verhältnisse sind die Unternehmen, von denen wir sprechen, riesig, vermögend und kapitalisiert. Sie versuchen alle, in den USA Fuß zu fassen. Wir erwarten, dass mit einer fortführenden Abkühlung des chinesischen Marktes mehr und mehr Kapital nach Amerika kommen wird“, sagte William Shanahan, stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Anlageimmobilien der CBRE Group, zur Zeitung China Daily.
Die CBRE Group, das weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor, hat ihren Hauptsitz in Los Angeles und mehr als 300 Büros weltweit. Das Unternehmen verzeichnete nach eigenen Angaben auf seiner Webseite im Jahr 2013 einen gesamten Umsatzwert von 223,2 Milliarden US-Dollar.
Shanahan erwähnte die Mitteilung des chinesischen Versicherers Anbang Insurance Group von letzter Woche, wonach die Versicherungsgesellschaft das Hotel Waldorf Astoria in Manhattan gekauft hatte. Diese Transaktion sei die letzte in einer Reihe von „Trophäen“ gewesen, die chinesische Investoren eingekauft hatten. Nach Ansicht von Conrad Hilton, dem Gründer der Hotelkette Hilton, sei die Trophäe Waldorf Astoria „das beste der besten Hotels“. Im New Yorker Vorzeigehotel fand vor einem Monat auch die erste Roadshow von Alibaba in den USA statt.
Gleichzeitig relativierte Shanahan die falsche Vorstellung von chinesischen Investoren, die nur auf Trophäen-Suche seien. „Trophäen-Sucher ist nicht die passendste Bezeichnung. Ich bin der Meinung, dass chinesische Investoren vielmehr Liegenschaften suchen, welche in den Höhen und Tiefen des Marktes stabil bleiben und ihren Wert behalten“, meinte Shanahan.
„Die wirklichen Trophäen sind Objekte wie das General Motors Gebäude, die One Chase Manhattan Plaza oder eben das Waldorf. Das Waldorf Astoria wird immer eines der wertvollsten Hotels in New York bleiben; wenn nicht vielleicht sogar das wertvollste.“
Investoren seien schlau genug, um in sogenannte „unersetzbare“ Anlagen zu investieren, die ihren Wert auch bei schlechter Marktlage halten.
„Diese Anlagen ziehen Käufer und Verkäufer an. Einzigartige Anlage-Objekte in New York, das ist genau was chinesische Investoren suchen“, sagte Shanahan.
Inzwischen würden chinesische Investoren zwar ihre Erwartungen an die Erträge wieder etwas herunterschrauben. Sie haben gelernt, dass die Erträge in Märkten wie New York oder London eher schmal sind, zeigte Shanahan die andere Seite der Investitionen im Westen auf. Die stabilen Investitionen würden diesen Nachteil allerdings wieder aufwiegen. In asiatischen Märkten wie Hongkong seien zwar die Erträge höher, aber der Immobilienmarkt viel volatiler.