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Li öffnet weitere Tür für Handel mit Russland

(German.people.cn)
Montag, 13. Oktober 2014
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Im Mittelpunkt von Premier Lis Russland-Besuch stehen Wirtschaftsfragen. Ein Swap-Deal und günstigere Investitionsbedingungen sollen den bilateralen Handel fördern. Zudem soll Bewegung in die Verhandlungen über eine westliche Gas-Route kommen.

Li Keqiang ist am Sonntag in Moskau eingetroffen. Während seines dreitägigen Besuchs in Russland wird Chinas Premier der Unterzeichnung von 50 Abkommen beiwohnen, die zu stabilen und nachhaltigen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern beitragen sollen.

Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua bilden Vereinbarungen über die Energieversorgung, ein Swapgeschäft, die Satellitennavigation, die Entwicklung eines Langstreckengroßraumflugzeugs sowie Hochgeschwindigkeitszüge die Höhepunkte dieser Abkommen. Wie Vizeaußenminister Cheng Guoping im Vorfeld des Besuchs sagte, werden auch Fortschritte bei den Verhandlungen über die Westroute einer Gaspipeline von Russland nach China erwartet.

Wang Yiwei, der Direktor des Instituts für internationale Angelegenheiten an der renommierten Beijinger Renmin-Universität, ist überzeugt, dass die neuen Abkommen den Handel zwischen den beiden Großmächten weiter intensivieren und die gegenseitigen Investitionen fördern werden. Vor allem von der Vereinbarung über den Währungsswap verspricht er sich einiges: „Geschäftsleute in beiden Ländern werden vom Renminbi-Rubel-Swap profitieren. Ihre Gewinne wurden bisher von der Lockerung der Geldpolitik in den USA beeinträchtigt, weil sie ihre Zahlungen in US-Dollars abwickeln mussten.“

Ebenfalls großes Potenzial sieht Wang in der Zusammenarbeit im Luft- und Raumfahrtsektor. China sei bereit, seine wirtschaftliche Umstrukturierung auf die Modernisierung von Russlands Fernem Osten abzustimmen. Auch die Modernisierung der Industrieregion in Chinas Nordosten eröffne große Chancen für die Zusammenarbeit mit Russland, so Wang: „Die Erdgas-Pipeline wird nicht nur der Wirtschaftsregion Nordostchina neuen Auftrieb geben, sondern auch die Struktur des Energieverbrauchs in ganz China verbessern.“

Im Mai haben sich Beijing und Moskau nach langwierigen Verhandlungen auf eine Erdgas-Pipeline von Sibirien in die Volksrepublik geeinigt. Anfangs September wurde in Jakutsk, dem Hauptort der Republik Jakutien, mit dem Bau der sogenannten Ostroute begonnen. Ab 2018 werden jedes Jahr 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russlands Fernem Osten nach China gepumpt.

Russland ist nach Deutschland das zweite Land auf Lis Europa-Reise. Während seines dreitägigen Besuchs in Moskau wird Li im Rahmen des 19. Treffens der Ministerpräsidenten beider Länder mit seinem russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew zusammenkommen. Ebenfalls geplant ist ein Gespräch mit Präsident Wladimir Putin.

Der russische Vizepremier Igor Schuwalow hat während seines China-Besuchs im vergangenen Monat bereits Russlands Bereitschaft signalisiert, neue Bereiche für chinesische Investitionen zu öffnen und günstigere Rahmenbedingungen für chinesische Investoren zu schaffen. China ist aktuell der viertgrößte ausländische Investor in Russland.

Die Volksrepublik war in den vergangenen vier Jahren Russlands wichtigster Handelspartner. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres stieg das Handelsvolumen zwischen den beiden Nachbarn um 4,3 Prozent auf 36,8 Milliarden US-Dollar. Für 2015 streben die beiden Länder ein Handelsvolumen von jährlich 100 Milliarden US-Dollar an, bis 2020 soll es schließlich sogar auf 200 Milliarden US-Dollar ansteigen.

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