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Gutartige Hacker gesucht

(German.people.cn)
Donnerstag, 25. September 2014
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China braucht ein Team von “White Hats” mit Durchschlagskraft. Nur mit diesen guten Hackern kann die Internetsicherheit geschützt werden, so Zhou Hongyi, Geschäftsführer der chinesischen Software-Firma Qihoo 360 Technology.

Diese Aussage machte Zhou an einem Technologieforum am Mittwoch in Beijing. „Die Internetindustrie entwickelt sich wahnsinnig schnell. Sie braucht dringend Schutz von Sicherheitsexperten die gleich angreifen können wie richtige Hacker. Wir brauchen erfahrene gute Hacker, die unkonventionell denken können“, sagte Zhou.

Die White Hats – die Guten, auch Ethische Hacker gnannt – durchbrechen die Internetsicherheit ohne bösartige Hintergedanken. Sie helfen Unternehmen und Regierungen, deren Verletzlichkeit durch Sicherheitslücken im Internet zu testen.

Zhou bestätigte Pläne, im Jahr 2015 an chinesischen Universitäten Hacker-Wettbewerbe zu veranstalten um zukünftige Talente für die Industrie zu finden.

Regierung und Militär mit Sicherheitslücken

Chinas langsam wachsende White Hat Gemeinschaft mag nicht mit der explosionsartig wachsenden Verbreitung des Internets mithalten. Experten weisen darauf hin, dass kommerzielle Sicherheitsunternehmen nur mit zahlenden Kunden zusammenarbeiten. Viele Sicherheitsbrüche in den Netzwerken von Regierungsagenturen, staatlichen Unternehmen und manchmal dem Militär bleiben unbemerkt.

Gemäß dem National Computer Network Emergency Response Technical Coordination Center, einem gemeinnützigen Anbieter für Internetsicherheit, ziehen Webseiten der Regierung und von finanziellen Institutionen die meisten Angriffe auf sich.

Bis zu 85 Prozent der Angriffe auf Server und Webseiten kommen von Hackern außerhalb Chinas, so die Organisation.

Eine schwache Talentreserve im Internetsicherheitssektor werde Chinas Informationssicherheit in Zukunft bedrohen, warnte Yun Xiaochun, Chefingenieur am Koordinationszenter. „Das Angebot an Talenten ist deutlich niedriger als die Nachfrage in der Industrie. Die Besten unter dem Sicherheitspersonal wurden von ausländischen Firmen abgeworben. Sie hinterlassen den Binnenmarkt noch talenthungriger“, sagte Yun. Einige Sicherheitsexperten landeten auch im Untergrund-Hackingbusiness, wo sie mehr Geld verdienen können.

Schwarz oder weiß

Chinesische Internetsicherheitsexperten haben nur zwei Optionen: „Entweder folgen sie dem Schwarzmarkt als „richtiger Hacker“ oder sie arbeiten für eine Sicherheitsfirma“, sagte ein Angestellter im Sicherheitsbereich einer Internetfirma in Hangzhou. Ungenügende Investitionen in die Sicherheit sei der Hauptgrund, weshalb sich viele für die Seite der schlechten Hacker entscheiden.

Gemäß einem Bericht des Marktforschungsunternehmens IDS wurden in China 2012 weniger als ein Prozent aller Investitionen im IT-Bereich für den Sicherheitsbereich ausgegeben. In entwickelten Ländern wie den USA, der EU und Japan waren es neun Prozent.

Fred Cohen, ein amerikanischer Computerwissenschaftler und Erfinder der Anti-Virus-Technologie, ermutigte an dem Forum die chinesische Internetsicherheitsindustrie zu einer Zusammenarbeit mit dem Rest der Welt. Informationen und Talente sollen freier fließen können. „Angriffe im Internet sind ein universelles Problem. Die Welt sollte zusammarbeiten um das Problem anzupacken“, sagte Cohen. Jeder Internetbenutzer könne ein Teil davon werden.

Die chinesische Regierung ist sich der Bedrohung durch Angriffe aus dem Internet durchaus bewusst. Miao Wei, Leiter des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, nannte die Internetsicherheit eine Schlüsselrolle in der nationalen Sicherheit. Die Regierung müsse sowohl Informationen im Internet vom Staat und von Individualpersonen schützen. „Unser Wirtschaftswachstum braucht ein stabiles und sicheres Internetumfeld. Die Aufgabe der Regierung ist es, das Internet für den Gebrauch sicher zu machen“, sagte Miao an einem Treffen am Dienstag.

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