China will seinen CO2-Ausstoß weiter reduzieren und den Anteil der nicht-fossilen Brennstoffe an seinem Energieverbrauch weiter erhöhen. Ein entsprechender Plan wurde am Freitag von der Regierung verabschiedet.
Die chinesische Regierung hat am Freitag einen Plan gutgeheißen, mit dem bis ins Jahr 2020 die wichtigsten Ziele im Kampf gegen den Klimawandel erreicht werden sollen. Der Plan wurde von der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform ausgearbeitet und von Chinas Kabinett, dem Staatsrat, abgesegnet.
Im Vergleich zum Jahr 2005 sieht der Plan eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von 40 bis 45 Prozent gemessen am BIP vor. Gleichzeitig soll der Anteil der nicht-fossilen Brennstoffe am gesamten Primärenergieverbrauch auf etwa 15 Prozent erhöht werden. Als weiteres Ziel nennt der Plan die Erhöhung der Waldfläche in den nächsten fünf Jahren um 40 Millionen Hektar. Zudem soll die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel gemäß dem Prinzip „gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortungen“ vertieft werden.
Parallel zur Veröffentlichung des neuen Plans hat der Staatsrat allen Lokalregierungen noch einmal die Bedeutung und die Wichtigkeit der Bekämpfung des Klimawandels in Erinnerung gerufen, und sie aufgefordert, entsprechenden Maßnahmen höhere Priorität einzuräumen.
Am Dienstag findet im UN-Hauptsitz in New York ein weiterer Klimagipfel statt. Vize-Premier Zhang Gaoli wird Chinas Interessen vertreten.
Chinas Klima-Minister Xie Zhenhua, der gleichzeitig auch Vize-Direktor der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform ist, bezeichnete den Plan als eine konkrete Maßnahme Chinas gegen den globalen Klimawandel. Laut Xie hat China seine Kohlendioxid-Emissionen pro BIP-Einheit bis Ende 2013 im Vergleich zum Jahr 2005 bereits um über 28 Prozent oder 2,5 Milliarden Tonnen gesenkt. Nach Aussage von Xie betrug der Anteil der nicht-fossilen Brennstoffe an Chinas gesamtem Primärenergieverbrauch Ende 2013 9,8 Prozent.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist Chinas Energieverbrauch gemessen an seinem BIP um 4,2 Prozent zurückgegangen, der CO2-Ausstoß um rund fünf Prozent. Bei beiden Zahlen handelt es sich laut Xie um die massivsten Rückgänge seit Jahren.
Trotzdem ist China nach wie vor der größte Emittent von Treibhausgasen. Mit dem am Freitag verabschiedeten Plan unterstreicht die Volksrepublik aber ihren Willen, ihre grünen Ziele so rasch wie möglich zu erreichen.
Als Bereiche, in denen China in den letzten Jahren eine aktive und konstruktive Rolle im Kampf gegen den globalen Klimawandel gespielt hat, nennt Xie in erster Linie das Energiesparen, die Erhöhung der Energieeffizienz sowie die Entwicklung von erneuerbaren Energien.
Ein neues internationales Klimaprotokoll müsse fair sein und gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortungen beinhalten, fordert Chinas Klima-Minister. Die entwickelten Industrienationen und die Entwicklungsländer müssten ihre Kohlendioxid-Emissionen im Rahmen ihrer Entwicklungsmöglichkeiten reduzieren. Daten von verschiedenen Forschungsinstituten würden belegen, dass die Entwicklungsländer bereits für den Rückgang von 70 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich seien, betont Xie. Gleichzeitig verspricht er, dass China am Klimagipfel in New York auch Maßnahmen zur Bekämpfung des globalen Klimawandels für die Jahre nach 2020 ankündigen wird – nicht nur um seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen, sondern auch um seine eigene Entwicklung nicht zu gefährden.
Bereits am Sommer-Davos-Forum am 10. September in Tianjin hat Premier Li Keqiang Chinas Willen zur Bekämpfung des Klimawandels unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: „Wir haben die Entschlossenheit, den Willen und die Fähigkeit, eine grüne und kohlenstoffarme Entwicklung zu verfolgen.“