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Klimawandel: Arktis-Expedition soll Rätsel lösen

(German.people.cn)
Donnerstag, 03. Juli 2014
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Die Arktis gehört zu den am wenigsten erforschten Regionen der Welt. Ein chinesisches Forscherteam will nun eines ihrer bestgehütetsten Geheimnisse lüften: ihr Einfluss auf den globalen Klimawandel.

Von Shanghai aus wird am 11. Juli eine Gruppe chinesischer Wissenschaftler zu einer 76-tägigen Expedition in die Arktis aufbrechen. An Chinas sechster Arktis-Expedition seit 1999 nehmen auch drei Forscher aus den USA und jeweils einer aus Deutschland, Russland und Frankreich teil. Hauptziel der insgesamt 65 Wissenschaftler ist die Erforschung des Nordpols und dessen Einfluss auf das globale Klima.

„Die Erforschung des Arktischen Ozeans ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis des Zusammenhangs zwischen dem Klimawandel in der Arktis und den zunehmend extremeren Wetterverhältnissen in China“, erklärt Wang Yong von der Chinese Arctic and Antarctic Administration.

In Anbetracht der weltweit steigenden Temperaturen sind Forscher rund um den Globus bemüht, die rätselhafte Rolle der Arktis im globalen Klimawandel zu lösen. Die Wissenschaft ist sich inzwischen einig, dass das Schmelzen des arktischen Eis im Sommer weitreichende Einflüsse auf das Weltklima hat.

Li Yuefeng vom Nationalen Klimazentrum beispielsweise vermutet, dass die Niederschlagsmenge in China mit dem arktischen Sommerklima zusammenhängt. Noch fehlt allerdings der wissenschaftliche Beweis für diese These. „Erst wenn wir mehr Daten über die Atmosphäre und den Ozean in der Arktis haben, können Wissenschaftler erforschen, wie das arktische Klima China beeinflusst“, so Wang Yong.

Chinas sechste Arktis-Expedition dient aber nicht nur der Erforschung des globalen Klimawandels. Auch die Suche nach Rohstoffvorkommen spielt eine wichtige Rolle. Der Geologische Dienst der USA schätzt, dass bis zu 30 Prozent aller noch unentdeckten Gas- und 13 Prozent aller noch unentdeckten Ölvorkommen der Welt in der Arktis liegen. Russland und die anderen Anrainerstaaten erheben Anspruch auf den Meeresboden in der Arktis. Grund: In ihm soll nicht weniger als ein Viertel der weltweiten Rohstoffvorkommen verborgen sein. Diese noch weitgehend unerschlossenen Rohstoffquellen werden zunehmend interessanter, weil das arktische Eis immer mehr schmilzt und die Region daher leichter zugänglich wird.

Es gibt aber auch noch einen ganz anderen Grund für das wachsende Interesse an der Arktis: der Seeweg vom Pazifik in den Atlantik entlang der russischen Arktikküste. Laut Zhai Jiugang von der Behörde für die Sicherheit des Seeverkehrs ist diese Route nach Europa 5.186 Kilometer kürzer als die herkömmliche. Chinesische Frachtschiffe würden für ihre Fahrt nach Europa auf dieser nördlichen Route neun Tage weniger benötigen – vorausgesetzt natürlich sie ist eisfrei.

Gemäß einer Studie des US-Energieministeriums könnte die Arktis bereits im Jahr 2016 im Sommer komplett eisfrei und damit befahrbar sein. Bisher ging man davon aus, dass dies frühestens im Jahr 2100 der Fall sein würde.

China wird die Erforschung der Arktis unabhängig dieser Prognosen auf jeden Fall weiter vorantreiben. Besonders viel verspricht sich Wang Yong vom neuen Eisbrecher, dessen Bau im 13. Fünfjahresplan (2016 bis 2020) enthalten ist: „Sobald das Schiff gebaut ist, können wir die Arktis das ganze Jahr hindurch erforschen.“

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