Heute Freitag wird Alibabas Aktiendebüt an der New York Stock Exchange (NYSE) über die Bühne gehen. Wegen der großen Nachfrage hat der chinesische Internetriese den Ausgabepreis pro Aktie bei 68 US-Dollar festgelegt. Alibaba will mit einem Maximalvolumen von über 25 Milliarden US-Dollar den Weltrekord des größten Börsengangs brechen.
NYSE bereitet sich für Alibabas Börsengang vor
Die Alibaba-Gruppe kündigte heute kurz vor dem Aktiendebüt an, der Ausgabepreis liege bei 68 US-Dollar und damit an der oberen Grenze der zuvor herausgegebenen Preisspanne von 66 bis 68 US-Dollar. Damit dürfte Alibabas Börsenwert eine Höhe von 167,6 Milliarden US-Dollar erreichen.
Schon während der Werbetour, die Anfang letzter Woche begann, hat der Internetriese bei Investoren 21,8 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Das entspricht der größten Erstemission (IPO) in der Geschichte der US-Börse. Bei Ausübung der Mehrzuteilungsoption dürfte das IPO bis auf 25 Milliarden US-Dollar steigen und damit den Weltrekord des größten Börsengangs brechen. Den Rekord hielt bisher die Agricultural Bank of China mit einem Emissionsvolumen von 22,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010.
Die Alibaba-Gruppe wickelt auf seinen Onlineshopping-Plattformen Taobao und Tmall 80 Prozent der Internet-Einkäufe in China ab. Letztes Jahr erreichten die beiden Plattformen ein Handelsvolumen von 248 Milliarden US-Dollar - mehr als die Gesamtsumme der beiden amerikanischen Online-Händler Amazon und eBay zusammen.
Nach vielen US-Analysten könnte der Börsengang in den USA das Unternehmen unter den Amerikanern bekannt machen. Die Zeit ist reif für Alibaba, seine Tätigkeiten auf den amerikanischen Onlineshopping-Market auszuweiten. Dieser Schritt werde entscheidend für die globale Strategie von Alibaba sein, kommentiert Nicolas Véron, Wissenschaftler am Peterson Institute for International Economics in den USA.
Von Alibabas Börsengang profitiert nicht nur Alibaba selbst. In dieser Woche stiegen die Aktienpreise des US-Internetunternehmens Yahoo und der japanischen Software-Firma Softbank wegen ihrer Anteile an Alibaba deutlich. 2005 kaufte Yahoo 40 Prozent Anteile von Alibaba und besitzt heute noch 22,4 Prozent des chinesischen Konzerns. Das sich auf Talfahrt befindende US-Unternehmen könnte durch Alibabas Börsengang fürs erste nochmals mit neuem Leben eingehaucht werden.