Am 29. dieses Monats wird der 1. Geburtstag der Shanghaier Freihandelszone gefeiert. Dabei wird sich die neue internationale Handelsplattform für Gold erstmals dem Publikum präsentieren. Sie ist Chinas erster Kapitalmarkt für ausländische Investoren. Eine wahre Schatzkammer.
Mit einer Fläche von 200 Quadratmetern beherbergt die Schatzkammer der Freihandelszone 1000 Tonnen Gold. Sie wird von mehr als 70 Videokameras rund um die Uhr überwacht. Auch Wächter mit Schusswaffen bewachen den Schatz. Jeder Mitarbeiter muss beim Eingang mehrere Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen. Das Prüfen von elektromagnetischen Karten und das Scannen des Gesichts sind nur einige davon. Das Tor der Schatzkammer ist mehrere Meter dick. Um es zu öffnen, müssen drei Mitarbeiter gleichzeitig anwesend sein und drei verschiedene Codes eingeben.
Drei Reihen mit Goldstücken gefüllte Kästen stehen in der Schatzkammer. In jedem Kasten können bis zu 50 Kilogramm Gold liegen. Ein Stück Gold in der Größe eines Handys ist 1 Kilogramm schwer. Sein Wert liegt bei etwa 300.000 Yuan (37.200 Euro).
Damit die große Menge Gold in der Schatzkammer unbeschädigt bleibt, wird die Temperatur im Raum auf 25 Grad Celsius beschränkt und die Luftfeuchtigkeit bei 60 Prozent gehalten. Während der Regenzeit werden feuchtigkeitsentziehende Anlagen eingesetzt.
Ein Teil des Goldvorrates der Shanghaier Goldbörse wurde bereits in der Schatzkammer der internationalen Handelsplattform verlegt. Die Goldbarren von Finanzinstituten wie HSBC, Standard Chartered, Goldman Sachs und JP Morgan Chase, sowie globalen Goldabbau-Unternehmen und in der Edelmetallinvestition tätigen Institutionen werden hinzukommen.
Die Schaffung der internationalen Handelsplattform werde als wichtiger Schritt zur Internationalisierung der Währung RMB angesehen. Sie symbolisiere den zunehmenden Einfluss des chinesischen Goldmarktes. Damit sei Shanghai zum Umschlagsplatz von Gold in Asien geworden, so ein Analyst der Edelmetallindustrie.