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Schaf-Angst beschert Babyboom

(German.people.cn)
Mittwoch, 14. Mai 2014
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Im Westen bringt dem Volksmund zufolge der Storch die Babys. In China ist es die Angst vor dem Unglück verheißenden Schaf - zumindest in diesem Jahr.

Die Geburtsabteilung sei komplett ausgebucht und könne bis Dezember keine Frauen mehr aufnehmen, sagt Zhai Guirong, die als Gynäkologin in einer Privatklinik in Beijing arbeitet. “Der chinesische Tierkreis hat großen Einfluss auf unsere Arbeitslast.” 2012 - im Jahr des Drachen - hätten viel mehr Frauen Kinder geboren als im darauffolgenden Jahr der Schlange. In diesem Jahr - dem Jahr des Pferdes - gäbe es wieder eine Zunahme an Schwangeren, erklärt Zhai. “Schwangere Frauen kommen zu mir und fragen mich, ob ihre Babys im Jahr des Pferdes geboren würden. Sie sagen, dass sie ihre Babys nicht wollen, falls sie im nächsten Jahr - dem Jahr des Schafes - zur Welt kämen.”

Obwohl wissenschaftlich nicht belegt glauben noch immer viele Chinesen an die traditionelle Überlieferung, nach der Menschen, die im Jahr des Schafes geboren wurden, ein Leben lang vom Pech verfolgt werden.

Laut Zhai Guirong ist der Glaube der Menschen an die Tierkreiszeichen in Privatkliniken besser sichtbar als in den staatlichen Krankenhäusern, weil letztere in der Regel immer gut belegt sind. Die Gynäkologin weiß, wovon sie spricht. Sie arbeitet schon seit über 40 Jahren im Beijing Obstetrics and Gynecology Hospital. “Im Gegensatz zu den Geburtsabteilungen der Privatkliniken sind die Geburtsabteilungen der öffentlichen Krankenhäuser in Beijing immer voll ausgelastet. Für sie gibt es keine jährlichen Unterschiede in der Arbeitslast.”

Ganz anders in der Privatklinik von Zhai Guirong. Im Jahr des Schafes 1991 seien im Beijing Obstetrics and Gynecology Hospital etwa 2.000 Babys zur Welt gekommen. Ein Jahr zuvor seien es noch über 3.000 gewesen, ein Jahr danach mit über 4.000 sogar noch mehr, sagt Zhai.

Gu Yueshan, dem Leiter des Tongzhou Maternal and Child Health Hospital in einem Außenbezirk von Beijing, ist der Trend zum Babyboom im Jahr des Pferdes ebenfalls nicht entgangen. Zwischen Januar und April 2014 seien in seinem Spital 29,4 Prozent mehr Babys geboren wurden als im selben Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Frauen, die sich in dieser Zeitspanne untersuchen ließen, sei in diesem Jahr um 30 Prozent höher.

Hauptgrund für diesen Anstieg ist nach Meinung von Gu ebenfalls der chinesische Tierkreis. Viele Paare hätten ihr Kind lieber im Jahr des Pferdes als im darauffolgenden Jahr des Schafes. Mitverantwortlich für den Babyboom sei aber auch die seit Jahresbeginn geltende Zwei-Kind-Politik, meint Gu.

In Beijing ist es seit Anfang dieses Jahres auch Paaren erlaubt zwei Kinder zu haben, von denen nur ein Elternteil Einzelkind ist. Zuvor war dieses Privileg Paaren vorbehalten, von denen sowohl der Mann als auch die Frau aus Ein-Kind-Familien stammen.
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