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Chinas Gewässer massiv Antibiotika-belastet

(German.people.cn)
Freitag, 09. Mai 2014
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Antibiotika können Leben retten. Am falschen Ort eingesetzt können sie aber auch zu einer Bedrohung mit unabsehbaren Folgen werden. Einer neuen Untersuchung zufolge sind Chinas Gewässer hochgradig mit Antibiotika verschmutzt.

Chinas Oberflächengewässer enthalten eine zu hohe Konzentration an Antibiotika. Diese würden nicht nur eine ernste Bedrohung für das Ökosystem darstellen, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die von chinesischen Forschern durchgeführt wurde.

Die sechs Forscher der East China University of Science and Technology, der Tongji-Universität und der Tsinghua-Universität konnten in den Gewässern insgesamt 159 verschiede Pharmazeutika und chemische Reststoffe von Pflegeartikeln nachweisen, davon 68 Antibiotika. Ihre Ergebnisse publizierten sie in der neuesten Ausgabe des Chinese Science Bulletin.

Demnach ist die Konzentration von Antibiotika in Chinas Oberflächengewässern um ein Vielfaches höher als in Gewässern in westlichen Ländern. In einigen der größten Flüsse wie dem Perlfluss im Süden des Landes, oder im Huangpu, der durch Shanghai fließt, liegt die Nachweishäufigkeit sogar bei einhundert Prozent. An einigen Orten wurden pro Liter mehrere hundert Nanogramm gemessen. In entwickelten Ländern hingegen liegt der Anteil von Antibiotika pro Liter Wasser unter 20 Nanogramm.

„Antibiotika stellen ein ökologisches Risiko für Mikroorganismen im Wasser dar, schaden Menschen jedoch nicht direkt“, erklärt Zhao Jindong, der Leiter des Instituts für Hydrobiologie an der Chinesischen Akademie für Wissenschaften. „Wir brauchen die Mikroorganismen um Bakterien zu töten. Aber wenn die Antibiotika in großen Mengen vorkommen, werden die Bakterien resistent gegen sie. Und wenn wir die Mikroorganismen brauchen, um Bakterien zu töten, funktionieren sie dann plötzlich nicht mehr.“

Bereits frühere Untersuchungen haben ergeben, dass China zu den Ländern gehört, die Antibiotika viel zu häufig einsetzen. So beträgt der Anteil von Antibiotika allein bei der Herstellung von Medikamenten 70 Prozent. Im Westen sind es etwa 30 Prozent.

Fu Tao von der Tsinghua-Universität führt die viel zu hohe Konzentration an Antibiotika in Chinas Oberflächengewässern auf die Ableitung von Abwasser aus der Pharmaindustrie und der Tierhaltung zurück.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass die Folgen einer erhöhten Antibiotika-Konzentration im Wasser auf Mensch und Umwelt in China im Vergleich zu Europa und den USA nach wie vor kaum erforscht ist.

Seit dem 24. April ist ein neues Umweltschutzgesetz in Kraft, das die Zentralregierung verpflichtet, die Qualität der Luft, des Wassers und des Bodens intensiver zu untersuchen und zu überwachen. Fu hofft, dass dieses Gesetz auch zur Verbesserung der Antibiotika-Verschmutzung in Chinas Gewässern beitragen wird.
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