Nordkorea hat seine Einreisebestimmungen für Touristen aus China weiter gelockert. Von der Grenzstadt Tumen in der Provinz Jilin aus sind neu auch Ein-Tages-Touren nach Nanyo möglich. Ab Juni soll auch die Einreise von Dandong aus erleichtert werden.

Für die Einholung eines Ein-Tages-Visums in die Demokratische Volksrepublik Korea ist von Tumen aus lediglich ein Reisepass oder eine Identitätskarte erforderlich. Wer im eigenen Fahrzeug über den Tumen will, der benötigt zusätzlich einen gültigen Führerausweis. Die Beantragung des Visums dauert einen Tag.


Momentan ist das Ein-Tages-Visum allerdings nur für Gruppenreisende aus China möglich. Eingeholt werden kann es ausschließlich über lizenzierte Reiseunternehmen.

Bis anhin dauerte der Prozess zur Beantragung eines nordkoreanischen Touristenvisums in den Grenzprovinzen Jilin und Liaoning zwei Tage. Die Anträge mussten beim Reisebüro zudem mindestens eine Woche im Voraus eingereicht werden.

Die erste chinesische Tourgruppe, die ihr Ein-Tages-Visum nach dem neuen Reglement erhielt, besuchte die nordkoreanische Grenzstadt Nanyo direkt gegenüber Tumen mit dem Fahrrad. Während ihrer dreistündigen Tour besichtigten die 35 Touristen unter anderem den Bahnhof sowie eine Statue des 1994 verstorbenen Staatsgründers Kim Il-sung. In der Hauptgeschäftsstraße ließ es sich die Gruppe zudem nicht nehmen, einige lokale Spezialitäten zu probieren.

Die Stadt Tumen am gleichnamigen Fluss ist die größte Grenzstadt in der Provinz Jilin und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt mit Verbindungen nach Jilin-Stadt, Changchun, Shenyang und Beijing.

Am 30. April wurde bereits die wöchentliche Zugverbindung von Tumen ins Chilbo-Gebirge im Osten Nordkoreas wieder aufgenommen. Die Verbindung existiert seit 2012. Nach einem Jahr musste sie wegen Reparaturarbeiten jedoch vorübergehend ausgesetzt werden.

Im Juni soll es chinesischen Touristen zudem möglich sein, von Dandong in der Provinz Liaoning aus mit dem Auto nach Nordkorea einzureisen.

Seit 2011 ist es chinesischen Bürgern erlaubt, von Hunchun in der Provinz Jilin aus nach Nordkorea einzureisen und die Straßen innerhalb eines Radius von 70 Kilometer zu benutzen. Von Dandong aus soll chinesischen Automobilisten gar ein Radius von 200 Kilometer offenstehen.

Alle Touristenrouten werden von den nordkoreanischen Behörden jedoch genau überwacht. Und Reisen quer durchs Land werden auch in absehbarer Zukunft nicht möglich sein.