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Superreiche schicken Kinder immer früher ins Ausland

(German.people.cn)
Freitag, 21. Februar 2014
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Chinas Superreiche betrachten eine Auslandausbildung für ihre Kinder nach wie vor als sichere Investition in die Zukunft. Neu hingegen ist, dass sie ihre Kinder schon zur Sekundarausbildung ins Ausland schicken. Und sich mehr Gedanken über die Bildungsstätten ihrer Sprösslinge machen.

Ihre Kinder zum Studium nach Übersee zu schicken, ist unter vermögenden Chinesen schon lange eine gängige Praxis. Immer häufiger aber schicken reiche Eltern ihre Kinder bereits zur Oberstufenausbildung ins Ausland.

Gemäß einer Umfrage des Hurun-Berichts ist Großbritannien die bevorzugte Destination reicher Chinesen, wenn es um die Sekundarausbildung ihrer Kinder geht. Auf Rang zwei und drei folgen die USA und Kanada. Für die Umfrage wurden 400 chinesische Eltern befragt, die ein verfügbares Einkommen von mindestens zehn Millionen Yuan RMB aufweisen (1,2 Millionen Euro).

Für Bachelor-Studiengänge führen die USA die Liste der populärsten Länder vor Großbritannien an. Den dritten Rang belegt Australien.

“Wir beobachten die Ausbildung im Ausland schon lange, weil sie auf einen Trend in der Auswanderung hinweist”, erklärt Rupert Hoogewerf, der Vorstandschef des Hurun-Berichts. “Es ist eine gängige Praxis der Reichen, zuerst ihre Kinder ins Ausland zu schicken, bevor sie nach Ende der Ausbildung ihrer Kinder selbst nachziehen.”

Zhuang Qian, eine Buchhändlerin aus Hangzhou, dem Hauptort der Provinz Zhejiang in Ostchina, hat ihre 15-jährige Tochter im Jahr 2013 am Harrogate Ladies College in Großbritannien eingeschrieben. “Ich möchte, dass meine Tochter eine bessere Ausbildung in Etikette und praktischen Fähigkeiten erhält, als sie normalerweise in China erhalten würde.”

Ein Semester an der Internatsschule inklusive Unterkunft für ihre Tochter kostet Frau Zhuang knapp 10.000 Britische Pfund (12.100 Euro). Ein stolzer Preis. Trotzdem sieht die Buchhändlerin darin keinen Hinderungsgrund. Im Gegenteil: “Ich betrachte die Ausgaben für die Ausbildung meiner Tochter als langfristige Investition, die sich letztendlich auszahlen wird, wenn sie einen Job findet, der sie wirklich interessiert und in dem sie gut ist.”

Auch für Cheng Wei, den millionenschweren Inhaber der Shanghaier Firma Beizhili Tire Sales Co., spielen die Ausbildungskosten nur eine untergeordnete Rolle. Cheng hat seine Tochter im Alter von 16 zur Ausbildung an die Smithville District Christian High School in Kanada geschickt. Die jährlichen Studiengebühren belaufen sich auf 20.000 Kanadische Dollar (13.250 Euro). Hinzu kommen noch Lebenshaltungskosten von 15.000 Kanadischen Dollar (9.940 Euro). “Kanada ist sicher, politisch stabil und multikulturell”, gibt Cheng als Grund für seine Wahl an. Zudem würden in Kanada auch viele Asiaten leben und es “keine Rassendiskriminierung” geben.

Wie Geschäftsmann Cheng suchen sich chinesische Eltern die Bildungsinstitute ihrer Kinder immer gezielter aus. Früher sei das noch nicht der Fall gewesen, sagt Teng Zheng, der Vize-Geschäftsführer der CIIC Educational International Company. Die Shanghaier Beratungsfirma ist auf die Ausbildung im Ausland spezialisiert. “In der Vergangenheit haben viele Eltern ihre Kinder einfach blindlings ins Ausland geschickt”, sagt Teng. “Heute aber sind ihre Anforderungen viel höher. Und sie schenken den Schulranglisten, den Studiengängen, dem Standort und der lokalen Umwelt viel mehr Beachtung.”

Auch die Studierenden machen sich laut Teng heute mehr Gedanken über ihre Fächerwahl: “Unter den chinesischen Studierenden sind im Allgemeinen Ingenieurswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre am beliebtesten. Studierende, die auswandern oder nach dem Studium in ihrem Gastland bleiben wollen, orientieren sich bei der Fächerwahl jedoch eher nach den Anforderungen des lokalen Stellenmarkts.”

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