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Fettleibigkeit: Chinas Problem wird immer dicker

(German.people.cn)
Mittwoch, 23. April 2014
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In Ostchina ist ein 22-Jähriger an seiner Fettleibigkeit gestorben. Experten betrachten den Fall als Warnruf. Die Jungen müssten dringend wieder mehr Wert auf einen gesünderen Lebensstil legen.

In der Küstenstadt Rizhao in der Provinz Shandong starb am Sonntag ein 22-Jähriger. Das Außergewöhnliche an ihm: Der Junge wog fast 300 Kilogramm! Gegen drei Uhr nachmittags fiel der stark übergewichtige Sun Liang ins Koma, aus dem er nicht wieder aufwachen sollte. Offizielle Todesursache: Herz- und Lungenversagen.

Der 22-jährige Sun wurde wegen seines massiven Übergewichts seit anfangs April im Volkskrankenhaus von Rizhao behandelt. Bei seiner Einlieferung konnte er nicht einmal mehr selbst gehen.


Sun sei letztendlich sein extremes Gewicht zum Verhängnis geworden, erklärt Liu Wei, sein behandelnder Arzt: “Wegen seiner Fettleibigkeit hat die Membran jedes Mal, wenn er tief einatmete, einen starken Druck auf seine Lungen ausgeübt. Dadurch gelangte nicht genug Sauerstoff in seinen Körper, und dadurch hatte er auch große Mühe, genug Kohlendioxid auszuatmen.”

“Sun Liang ist ein extremer Fall von Fettleibigkeit, aber er steht für einen wachsenden Trend”, sagt Yuan Qun, der Chef der Abteilung für Endokrinologie am Air Force General Hospital der Volksbefreiungsarmee.

Fettleibigkeit ist in China in den letzten Jahrzehnten in allen Altersgruppen zu einem zunehmend ernsteren Problem geworden. Gemäß einer Untersuchung des staatlichen Hauptamts für Sport waren im Jahr 2013 34,4 Prozent aller Chinesen im Alter zwischen 20 und 69 übergewichtig, 12,7 Prozent waren sogar fettleibig. Für die Untersuchung wurden über 43.000 Menschen aus zehn Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten befragt.

Bereits im Jahr 2010 hatte eine Studie des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention ergeben, dass 120 Millionen Chinesen unter 18 fettleibig waren. Bei den über 18-Jährigen waren es zwölf Prozent. Insgesamt waren der Studie zufolge 30 Prozent der chinesischen Bevölkerung übergewichtig.

Warum genau der 22-jährige Sun Liang an so extremer Fettsucht litt, konnten seine behandelnden Ärzte nie herausfinden. Suns dicke Fettschicht habe diagnostische Methoden - inklusive Röntgenaufnahmen - verunmöglicht, sagt Liu Wei.

Gemäß einem Cousin, der namentlich nicht genannt werden möchte, war Sun bis zu seinem 16. Lebensjahr nur leicht übergewichtig. Danach habe er aber rasch stark an Gewicht zugelegt.

Seinem Vater zufolge konnte Sun bei jeder Mahlzeit drei Mal mehr essen als er selbst. Zudem habe er “sehr viele Snacks” verzehrt.

Yuan Qun vom Air Force General Hospital schließt nicht aus, dass Suns Übergewicht genetisch bedingt war oder er an einer hormonellen Störung litt. Auf jeden Fall ist er überzeugt, dass Suns Fettsucht hätte verhindert werden können, wenn seine Familie das Problem früher erkannt hätte.

Laut Suns Cousin verhinderte die Armut der Familie, dass der 22-Jährige die medizinische Behandlung erhielt, die er in früheren Jahren benötigt hätte. Die Familie lebe von den Erträgen aus ihrem 0,2 Hektar großen Stück Land sowie gelegentlichen Einnahmen des Vaters aus Teilzeitarbeiten. Aus Angst, die Behandlungskosten nicht bezahlen zu können, habe Suns Vater sogar gezögert, ihn ins Spital zu bringen, so der Cousin weiter.

Suns Mutter ist ebenfalls stark übergewichtig. Außerdem soll sie psychisch krank sein.

Für Yuan Qun ist Suns Beispiel ein Warnsignal. In China müsse mehr zur Bekämpfung der Fettsucht getan werden. Zudem müsse unter den jungen Leuten für einen gesunden Lebenswandel geworben werden. “Die medizinischen Standards bei Fettsucht sind in China und im Westen sehr ähnlich. Was in China fehlt, ist ein gesunder Lebensstil.”
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