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Beijing gibt grünes Licht für Atomstrom

(German.people.cn)
Montag, 21. April 2014
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Während der Atomausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist, setzt China große Hoffnung in die atomare Energieerzeugung - nicht zuletzt wegen der massiven Luftverschmutzung. Hauptenergielieferant wird aber auch in Zukunft die Kohle sein.

Die Staatliche Energiekommission hat dem Ausbau der Atomindustrie am Sonntag zugestimmt. In den Küstengebieten sollen schon bald neue Projekte realisiert werden, um die Energiesicherheit des Landes und ein stabiles Wirtschaftswachstum gewährleisten zu können. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung heißt es, die neuen Projekte würden den höchsten internationalen Sicherheitsstandards genügen. Mit ihrer Umsetzung werde zu gegebener Zeit begonnen.

Die Zustimmung der Regierung zum Bau von weiteren Atomkraftwerken und anderen Projekten zur Energiegewinnung gehört zu ihrem Plan, das wirtschaftliche Wachstum mit minimalen Maßnahmen sicherzustellen.

China ist die am schnellsten wachsende Atommacht. Nach Angaben der Nationalen Energiebehörde werden allein in diesem Jahr Atomkraftwerke mit einer Kapazität von 800 Gigawatt ans Netz gehen. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 wurden lediglich zwei Atommeiler mit einer Gesamtkapazität von 221 Gigawatt genehmigt.

Nichtsdestotrotz ist die Abhängigkeit der Volksrepublik von der Atomenergie nach wie vor äußerst gering. Die 20 Reaktoren, die im vergangenen Jahr in Betrieb waren, deckten gerade einmal 1,2 Prozent des chinesischen Energiebedarfs. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 9,8 Prozent.

Mit ihrer Erklärung vom Sonntag habe die Regierung ein klares Signal zum beschleunigten Ausbau der Atomindustrie gegeben, sagt Lin Boqiang vom China Center for Energy Economic Research in Xiamen. Mit der Förderung der Atomenergie werde auch die saubere Energiegewinnung gefördert. Wenn man bedenke, dass die Wind- und Sonnenenergie noch immer nur einen kleinen Prozentsatz der Energiegewinnung ausmache, sei die Atomenergie die effizienteste Wahl für China, so Lin.

Die Staatliche Energiekommission will jedoch nicht nur die Atomenergie fördern. Auch weitere Wasserkraftwerke sollen realisiert werden - allerdings nur, wenn ihr Bau nicht gegen den Umweltschutz verstößt und die Umsiedlung der betroffenen Bevölkerung garantiert werden kann.

Ebenfalls zum diesjährigen Plan der Staatlichen Energiekommission gehört die Einführung von Ultrahochspannungsleitungen (UHV). Mit dieser neuen Technologie können große Mengen Strom über weite Distanzen transportiert werden, ohne die Anzahl der Übertragungsleitungen erhöhen zu müssen. In China soll mit dieser Technologie Strom von den Provinzen im Westen des Landes zu den Wirtschaftszentren an der Ostküste transferiert werden.

UHV-Leitungen würden nicht nur zur Optimierung des Stromverteilungssystems beitragen, sondern gleichzeitig auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sagt Zhang Zhengling, der Vizedirektor der Entwicklungsabteilung von State Grid, einem Staatsunternehmen, das für einen Großteil des elektrischen Netzbetriebes in China zuständig ist.

Im Januar dieses Jahres wurden fünf UHV-Leitungen fertig gestellt. Zwei weitere Leitungen wurden zur Genehmigung eingereicht. Weitere sechs sollen bald folgen.

Die Einführung von UHV-Leitungen gilt auch als wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Smog in den Großstädten, da sie die Abhängigkeit der Städte von der Kohle zur Energiegewinnung verringern.

Mit ihrer Energiereform wolle die Regierung in Beijing vor allem eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen, sagt Lin Boqiang vom China Center for Energy Economic Research in Xiamen: “Das wird die Entwicklung sauberer Energien fördern und den Anteil der Kohle am primären Energieverbrauch reduzieren.” Einen totalen Verzicht auf die Kohle hält aber auch er für eine Illusion: “Der Kohleverbrauch in China wird wegen seinem riesigen Grundverbrauch nicht zurückgehen, aber sein Anteil am gesamten Energieverbrauch wird Jahr für Jahr abnehmen.”
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