04-11-2025
Ein chinesisches Ärzteteam hat einen bahnbrechenden robotergestützten Eingriff am Auge per Fernsteuerung durchgeführt, bei dem ein Patient, der über 4.000 Kilometer entfernt war, von einem mit 5G verbundenen Roboter behandelt wurde.
Der Eingriff, eine Netzhautinjektion, wurde am Sonntag von Chirurgen in der südchinesischen Stadt Guangzhou durchgeführt. Sie steuerten einen Roboterarm in einem Krankenhaus in Urumqi in der nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Region Xinjiang.
Die Operation, die mit mikrometergenauer Präzision durchgeführt wurde, markiert einen wichtigen Schritt, um mithilfe von Technologie die medizinische Versorgungslücke zwischen entwickelten Küstenregionen und abgelegenen Gebieten zu schließen.
Nachdem der Roboter in Urumqi die mikroskopische Nadel am Auge des Patienten positioniert hatte, übernahmen die Chirurgen in Guangzhou die Fernsteuerung. Sie führten die Nadel bis zur Netzhautoberfläche, punktierten sie bis zu einer zuvor festgelegten Tiefe und injizierten das Medikament. Die gesamte Fernoperation dauerte weniger als sieben Minuten. Die Netzwerkverbindung blieb stabil und der Roboter reagierte reibungslos und ohne jegliches Zittern.
Die subretinale Injektion ist eine äußerst präzise mikrochirurgische Technik, die zur Rettung des Sehvermögens bei Erkrankungen, die potenziell zur Erblindung führen können, wie der submakulären Blutung, eingesetzt wird.
„Diese klinische Operation markiert einen entscheidenden Fortschritt von der Machbarkeit zur praktischen Anwendung im Bereich der telemedizinischen, hochpräzisen Augenchirurgie in China“, sagt Lin Haotian, Projektleiter am Zhongshan Ophthalmic Center der Sun-Yat-sen-Universität.