Das Buch mit dem Titel „Medical Human Experiments Conducted by the Imperial Japanese Army for Biological Warfare in China 1932–1945“ ist am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse erstmals auf Englisch und Chinesisch vorgestellt worden.
Der Autor, Till Bärnighausen, Humboldt-Professor und Direktor des Heidelberg Institute of Global Health, hat durch wissenschaftliche Analyse historischer Dokumente aus Japan, den USA und Deutschland die Geschichte der Menschenversuche japanischer biologischer Kriegsführungseinheiten während des Zweiten Weltkriegs objektiv rekonstruiert.
Bärnighausen sagte in einem Interview: „Diese dunkle Geschichte steht völlig im Widerspruch zu medizinischer Ethik. Sie ist nicht nur eine Tragödie der Geschichte, sondern auch eine Herausforderung für das Gewissen der Menschheit und die moralischen Grenzen der Zivilisation.“
Japans Forschung zu biologischen Waffen sei erschütternd und die in China durchgeführten Menschenversuche und Biowaffenprogramme seien ein zentraler, aber lange Zeit übersehener Teil der globalen Medizin- und Kriegsgeschichte.