Die Förderung und Vollendung des Entkolonialisierungsprozesses sowie die Beseitigung kolonialer Mentalitäten sind unverzichtbare Bestandteile einer besseren Global Governance. Dies sagte Geng Shuang, Chinas stellvertretender Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, am Montag.
In einer Rede zu Entkolonialisierungsthemen während der Generaldebatte des Vierten Ausschusses der 80. Sitzung der UN-Generalversammlung erklärte Geng, die UN-Generalversammlung habe vor 65 Jahren die Erklärung über die Gewährung der Unabhängigkeit an koloniale Länder und Völker verabschiedet. Diese Erklärung stellte einen Weckruf zur Beendigung des Kolonialismus dar und inspirierte koloniale Länder und Völker in ihrem Streben nach Freiheit, Gleichheit und Unabhängigkeit.
Er betonte, dass die koloniale Mentalität trotz des Endes der kolonialen Besatzung und des Zusammenbruchs der kolonialen Vorherrschaft weiterhin bestehe und ihr Erbe der Hegemonie und Machtpolitik nach wie vor weit verbreitet sei. Die Beseitigung des Kolonialismus bedeute demnach mehr als nur die Beendigung der militärischen Besatzung und anderer physischer Formen der Ausbeutung und Unterdrückung.
Laut dem chinesischen UN-Diplomaten sei es noch wichtiger, der immateriellen kolonialen Denkweise in ideologischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen zu widerstehen, die Überreste des kolonialen Erbes zu beseitigen, den Grundsatz der souveränen Gleichheit zu wahren und internationale Fairness und Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Er forderte die UN-Mitgliedstaaten dazu auf, einen Resolutionsentwurf mit dem Titel „Internationaler Tag gegen Kolonialismus in all seinen Formen und Ausprägungen“ zu unterstützen. Damit könnten sie zur Vollendung der Entkolonialisierung sowie zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in den internationalen Beziehungen beitragen.