China hat am Samstag mit dem Bau eines neuen großen astronomischen Beobachtungsprojekts begonnen, dem 15-Meter-Submillimeter-Teleskop Xue-shan-mu-chang (XSMT).
Dieses Foto vom 20. September 2025 zeigt den Startpunkt für den Bau eines neuen großen astronomischen Beobachtungsprojekts, des 15-Meter-Submillimeter-Teleskops Xue-shan-mu-chang (XSMT) in Delingha im Nordwesten der chinesischen Provinz Qinghai. (Xinhua/Chen Jie)
Dieses Projekt auf dem Qinghai-Xizang-Plateau zielt darauf ab, die Fähigkeiten des Landes bei der Erforschung des Universums zu verbessern. Dabei wird eine hochpräzise Anlage geschaffen, die eine bemerkenswerte Lücke in der bestehenden astronomischen Infrastruktur schließt.
Das Teleskop mit einem Durchmesser von 15 Metern wird in der Stadt Delingha in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai auf einer Höhe von 4.800 Metern stehen. Das Projekt unter der Leitung des Purple Mountain Observatory der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Nanjing soll 2027 abgeschlossen sein.
Im Universum werden die Entstehungsprozesse von Sternen und Planeten häufig durch interstellaren Staub verdeckt, den herkömmliche optische Teleskope nicht durchdringen können. Submillimeterwellen-Anlagen sind jedoch in der Lage, die kalten, dunklen interstellaren atomaren und molekularen Gase zu enthüllen, die in diesem Staub verborgen liegen. Sie können nicht nur die Gesetze der Entstehung und Entwicklung von Galaxien offenlegen, sondern auch Hinweise auf den Ursprung von Molekülen finden, die mit kosmischem Leben in Verbindung stehen.
Dieses Bild zeigt das neue große astronomische Beobachtungsprojekt, das 15-Meter-Submillimeter-Teleskop Xue-shan-mu-chang (XSMT). (Xinhua)
Submillimeterwellenbeobachtungen haben strenge Anforderungen an die Standortbedingungen. Eine davon ist, dass der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre über dem Standort niedrig und stabil bleiben muss.
Wissenschaftlern zufolge befindet sich der Standort des Teleskops im Herzen des Qinghai-Xizang-Plateaus, das auch als „Dach der Welt“ bekannt ist. Es zeichnet sich durch Bedingungen wie seine hohe Lage, minimale menschliche Einflüsse und extrem niedrige Wasserdampfkonzentrationen aus, was es zu einem idealen Standort für Beobachtungen des Universums macht.
China verfügt über keine selbstgebauten und regelmäßig betriebenen Beobachtungseinrichtungen im Bereich der Submillimeterwellenastronomie. Das geplante XSMT wird diese Lücke schließen und Chinas astronomische Spitzenforschung unterstützen, so Wissenschaftler.
Li Jing, Forscher am Purple Mountain Observatory, sagte, das XSMT werde sich auf vier wissenschaftliche Bereiche konzentrieren: extragalaktische Astronomie, Struktur der Milchstraße, Zeitbereichsastronomie und Astrochemie.
Ein am 20. September 2025 aufgenommenes Drohnenfoto zeigt den Startpunkt für den Bau eines neuen großen astronomischen Beobachtungsprojekts, des 15-Meter-Submillimeter-Teleskops Xue-shan-mu-chang (XSMT) in Delingha im Nordwesten der chinesischen Provinz Qinghai. (Xinhua/Chen Jie)
In einem am Freitag in der englischsprachigen Fachzeitschrift „SCIENCE CHINA Physics, Mechanics & Astronomy“ veröffentlichten Artikel skizzierten die Wissenschaftler auch den Hintergrund des Projekts, den Baufortschritt und zukünftige Entwicklungspläne.
Als Chinas erstes selbst entwickeltes fortschrittliches Submillimeterwellen-Teleskop soll das XSMT nach seiner Fertigstellung dem Event Horizon Telescope der nächsten Generation, einem virtuellen Teleskopnetzwerk von der Größe der Erde, angeschlossen werden. Hier soll es Aufnahmen dynamischer Bilder von Schwarzen Löchern machen und Chinas internationale Wettbewerbsfähigkeit in der Astronomie stärken, heißt es in dem Artikel.