Dieses undatierte Foto zeigt die leistungsstärkste schwimmende Windturbine der Welt mit Direktantrieb in Fuqing in der südostchinesischen Provinz Fujian. (China Huaneng Group/Handout via Xinhua)
China hat mit der Einführung der weltweit leistungsstärksten schwimmenden Windturbine mit Direktantrieb einen wichtigen Durchbruch in der Technologie für saubere Energie erzielt.
Die gemeinsam von den Staatsunternehmen China Huaneng Group und Dongfang Electric Corporation entwickelte 17-Megawatt-Turbine lief am Donnerstag in der Küstenstadt Fuqing in der Provinz Fujian offiziell vom Band.
Eine einzige Anlage kann jährlich 68 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom erzeugen. Dies ist genug, um etwa 40.000 Haushalte zu versorgen.
Nach Angaben der China Huaneng Group wird die Turbine in den Gewässern vor Yangjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong einem Praxistest unterzogen.
Die gigantische Anlage, die eine Betriebsverfügbarkeit von über 99 Prozent aufweist, hat einen rekordverdächtigen Rotordurchmesser von 262 Metern und eine Fläche von rund 53.000 Quadratmetern, was 7,5 Fußballfeldern entspricht. Mit 152 Metern ist ihre Nabe fast so hoch wie ein 50-stöckiges Wohnhaus.
Die Turbine hält extremen Meeresbedingungen stand, einschließlich Wellen von über 24 Metern und Taifunen der Stärke 17. Ihre einzigartige Stabilisierungstechnologie ermöglicht eine kontinuierliche Stromerzeugung, selbst wenn die schwimmende Plattform in extremen Winkeln kippt.
Liu Xin, Direktor der Offshore-Windabteilung am China Huaneng Clean Energy Research Institute, hob die Anpassungsfähigkeit der Turbine hervor und wies darauf hin, dass ihr integriertes intelligentes Sensorsystem eine ganzheitliche Stabilitätskontrolle für einen sicheren und effizienten Betrieb in komplexen Tiefseeumgebungen ermögliche.
Das Forschungs- und Entwicklungsteam des Projekts erzielte technologische Durchbrüche in der Simulationstechnologie für die Kopplung schwimmender Windkraftanlagen und in der Modellprüfung mit hoher Genauigkeit.
Alle Kernkomponenten, einschließlich der Rotorblätter, Generatoren und Transformatoren, werden im Inland hergestellt, wobei das erste chinesische Hauptwellenlager mit großem Durchmesser in die Konstruktion integriert wurde.
Dieser technologische Meilenstein öffnet die Tür zur Nutzung der enormen Tiefseewindressourcen Chinas. Nach Angaben des Energieforschungsinstituts, welches der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission unterstellt ist, bieten die küstennahen Gewässer (fünf bis 50 Meter Tiefe) rund 500 Gigawatt an technisch entwickelbarer Windkapazität, während die Tiefseeressourcen auf das Drei- bis Vierfache dieses Volumens geschätzt werden.
Daten des Global Wind Energy Council (GWEC) unterstreichen die globale Bedeutung: Über 80 Prozent der Offshore-Windressourcen befinden sich in Gewässern, die tiefer als 60 Meter sind.
Schwimmende Technologien und Lösungen zur Windenergieerzeugung werden laut GWEC das Potenzial der Windenergie in der Tiefsee weiter erschließen.
Bis Ende 2024 hat die weltweit installierte Kapazität schwimmender Windenergie 278 Megawatt erreicht, wobei Norwegen, Großbritannien, China und Frankreich laut GWEC als die vier wichtigsten Märkte gelten.