Von Gu Yutong, Oliver Fritzsch, Beijing
People’s Daily Online hat den Botschafter der Schweiz in China, Jürg Bürri, für ein Exklusivinterview in der Schweizer Residenz in Beijing getroffen. Botschafter Jürg Bürri, der seit zweieinhalb Jahren in Beijing lebt, habe auf seinen Besuchen schweizerischer Firmen in China bisher schon mindestens 40 Städte besucht. Beijing sei sein Favorit wegen der Natur, der Geschichte und den Sehenswürdigkeiten, aber auch die vier Jahreszeiten gefielen ihm hier.
Für Jürg Bürri, der bereits von 2006 bis 2009 als Schweizer Gesandter in China lebte, hat China sich sehr verändert: „Die Änderungen sind groß. hat sich China sehr entwickelt“, so Bürri. Die Hochgeschwindigkeitseisenbahnnetze, die damals im Aufbau waren, seien jetzt fertig und nutzbar, und es gebe „sehr viele Innovationen, die einem sehr beeindrucken“. Er denke, für die Ausländer sei das Leben in China einfacher geworden.
Der Schweizer Botschafter in China, Jürg Bürri, stellt Journalisten in der Botschaft ausgestellte Fotos vor. (Foto: Peng Yukai/People's Daily Online)
Bürri, der in chinesischen sozialen Medien Einblicke in seine Aktivitäten als Botschafter gibt, sagte, er wolle den Chinesinnen und Chinesen zeigen, was seine Arbeit ist, was ein Schweizer Botschafter tut und was er so alles in diesem schönen Land erlebt.
Über das Freihandelsabkommen zwischen China und der Schweiz, das letztes Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feierte, sagte Bürri, dass es „große Vorteile für China und für die Schweiz gebracht“ hat und der Handel zwischen den beiden Ländern seitdem um 70 Prozent zugenommen habe. Verhandlungen zur Vertiefung des Freihandelsabkommens seien lanciert worden und er denke, dass man das Abkommen noch verbessern könne.
Mit Bezug auf die seit 2016 bestehende innovative strategische Partnerschaft zwischen China und der Schweiz erwähnte Bürri die Zusammenarbeit der beiden Länder beim jährlich stattfindenden strategischen Innovationsdialog, der 30 Dialoge zu verschiedenen Sachgebieten umfasse.
Der Schweizer Botschafter Jürg Bürri im Exklusivinterview mit einer Journalistin von People's Daily Online. (Foto: Liu Ning/People's Daily Online)
Im Gespräch über den immer bekannter werdenden Wintersport in China, erinnerte Bürri an den Wintersporttag, den die Schweiz in Chongli im Dezember letzten Jahres durchgeführt habe. Es sei erfreulich, dass sich der Wintersport in China so gut entwickle und es gebe in der Nähe von Beijing sehr gute Skigebiete. Er findet es wichtig, „dass es nicht nur Wintersport gibt, sondern auch eine Winterkultur“. Um diese zu zeigen, hatte man am Houhai-See, im Zentrum von Beijing, ein Schweizer Chalet geöffnet, in dem man die schweizerische Winterkultur erleben konnte.
Dieses Jahr jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Schweiz zum 75. Mal. Mit Bezug auf die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die 1950 ihren Anfang nahmen, hob Bürri hervor, dass die Schweiz eines der ersten westlichen Länder gewesen sei, welches China diplomatische Beziehungen angeboten habe. Die Schweiz sei auch das erste westliche Land gewesen, das 1980 mit China ein Joint Venture gegründet habe. Das zeige laut Bürri, „dass die Schweiz eigentlich immer zu den ersten gehört hat, wenn es um den Ausbau der Beziehungen mit China geht“, und er denke, dies könne auch so bleiben, weil das beidseitige Interesse da sei.