China war auch im vergangenen Jahr eine der führenden Quellen für ausländische Direktinvestitionen (ADI) in Deutschland. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht von Germany Trade & Invest (GTAI), der für die Förderung ausländischer Investitionen zuständigen Bundesagentur, hervor.
Chinesische Unternehmen haben im vergangenen Jahr 199 FDI‑Projekte in Deutschland initiiert und damit fast so viele wie im Jahr 2023 (200 Projekte). In 2023 war dies ein Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und betrug den höchsten Stand seit 2017. Unter allen Herkunftsländern belegte China den dritten Platz nach den Vereinigten Staaten und der Schweiz.
Der Bericht stellt fest, dass Deutschland im Jahr 2024 insgesamt 1.724 FDI‑Projekte angezogen hat – ohne Fusionen und Übernahmen. Dies stellt einen leichten Rückgang gegenüber 1.759 Projekten im Jahr 2023 und 1.783 im Jahr 2022 dar und verdeutlicht den wachsenden Anteil der chinesischen Beteiligung an der deutschen FDI-Landschaft in den letzten Jahren.
Im Jahr 2024 umfassten sieben Projekte ein Investitionsvolumen von mehr als 500 Millionen Euro, darunter einige, die von chinesischen Investoren unterstützt wurden.
Thomas Bozoyan, Autor des Berichts und GTAI-Experte, stellte fest, dass China weiterhin eine zentrale Rolle in Deutschlands Auslandsinvestitionsprofil spiele. Er betonte, dass Deutschland zu einem der Hauptnutznießer von Chinas expandierender wirtschaftlicher Präsenz in Europa geworden sei.
Bozoyan wies weiter darauf hin, dass sich chinesische Investitionen zunehmend auf Hightech-Industriesektoren wie erneuerbare Energien, Batterielieferketten, Automobilbau, Medizintechnik und Robotik konzentrieren würden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf softwaregesteuerten Lösungen in diesen Bereichen liege.
Dem Bericht zufolge haben chinesische Unternehmen im Jahr 2024 31 Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien gestartet. Etwa ein Viertel aller chinesischen FDI‑Projekte in Deutschland betraf entweder Produktionsanlagen oder Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
Bozoyan wies auch darauf hin, dass Chinas Auslandsinvestitionen über Deutschland hinaus ein starkes globales Wachstum aufweisen würden, das sich insbesondere nach dem Ende der COVID-19-Pandemie beschleunigt habe.