Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat sich am Dienstagnachmittag in der Großen Halle des Volkes in Beijing mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva getroffen.
Dabei sagte Xi, angesichts der von Wandel und Chaos geprägten internationalen Lage sollten China und Brasilien den Aufbau der Schicksalsgemeinschaft zwischen den beiden Ländern vertiefen, um die strategische Koordination der jeweiligen Entwicklungen zu intensivieren und gemeinsam die Solidarität und Zusammenarbeit des Globalen Südens zu fördern.
Er machte vier Vorschläge: Erstens sollten beide Seiten das strategische gegenseitige Vertrauen bewahren, sich gegenseitig in Bezug auf die Kerninteressen und wichtigen Anliegen des jeweils anderen unterstützen sowie den Austausch auf allen Ebenen und in allen Bereichen stärken, um eine langfristig gesunde sowie stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen sicherzustellen. Zweitens sollte die bilaterale Zusammenarbeit ausgeweitet werden, indem beide Länder einerseits die traditionelle Kooperation in Bereichen wie Infrastruktur, Landwirtschaft und Energie stärken und andererseits neue Kooperationsbereiche wie Energiewende, Luft- und Raumfahrt, digitale Wirtschaft und künstliche Intelligenz erschließen, um mehr gemeinsame Erfolge zu erzielen. Drittens sollte der interkulturelle Austausch gefördert werden. Man sollte die Veranstaltung „chinesisch-brasilianisches Kulturjahr“ im kommenden Jahr als Gelegenheit nutzen, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung, Tourismus sowie Medien und auf lokaler Ebene zu intensivieren und den Austausch von Personen zwischen den beiden Seiten zu erleichtern. Viertens sollten China und Brasilien gemeinsam an multilateraler Zusammenarbeit festhalten. Als zwei große Entwicklungsländer jeweils in der östlichen und westlichen Hemisphäre sollten beide Länder die Koordinierung in multilateralen Mechanismen wie den Vereinten Nationen, den BRICS-Staaten und dem China-CELAC-Forum stärken, um gemeinsam den Multilateralismus zu wahren, die globale Governance zu verbessern und die internationale Handelsordnung aufrechtzuerhalten sowie klar gegen Unilateralismus, Protektionismus und Mobbing-Verhalten einzutreten.
Lula da Silva sagte, dass Brasilien und China sich respektierten und die gleiche Zukunft teilten. Die Beziehung zwischen den beiden Ländern sei unzerstörbar und lasse sich nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigen. „Brasilien ist bereit, die strategische Zusammenarbeit mit China zu vertiefen, den Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft zwischen China und Brasilien zu fördern und eine gerechtere, friedlichere sowie wohlhabendere Welt zu schaffen, um damit ein Beispiel für alle Länder zu geben“, betonte der brasilianische Präsident. Er fügte auch hinzu, dass sein Land zusammen mit China an der Verteidigung der gemeinsamen Interessen des Globalen Südens arbeiten und für internationale Gerechtigkeit und Fairness eintreten möchte.
Lula da Silva stattet China vom 10. bis 14. einen Staatsbesuch ab. Am Dienstagvormittag hatte er an der Eröffnungszeremonie des vierten Ministertreffens des China-CELAC-Forums (Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten) in Beijing teilgenommen.