China enthüllt neues Radioteleskop in der Antarktis

Das „Drei-Schluchten-Auge der Antarktis“, ein Radio-/Millimeterwellen-Teleskop mit einer Öffnungsweite von 3,2 Metern, im Dezember 2024 auf der chinesischen Station Zhongshan in der Antarktis. (Foto: China Three Gorges University/Handout durch Xinhua)

Auf einer Forschungsstation in der Antarktis hat China das „Drei-Schluchten-Auge der Antarktis“, ein Radio-/Millimeterwellen-Teleskop mit einer Öffnungsweite von 3,2 Metern, enthüllt.

Das von der China Three Gorges University und der Shanghai Normal University entwickelte Teleskop wurde am 3. April auf der chinesischen Station Zhongshan in der Antarktis offiziell in Betrieb genommen und untermauert Chinas Fortschritte in der antarktischen Astronomie.

Das „Drei-Schluchten-Auge der Antarktis“ hat offiziell die wissenschaftliche Beobachtung der Spektrallinien neutraler Wasserstoff- und Ammoniakmoleküle in der Milchstraße aufgenommen und liefert damit wichtige Daten, um die Dynamik interstellarer Gase und die Prozesse der Entstehung von Sternen zu entschlüsseln, gab die China Three Gorges University gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua am Montag bekannt.

„Dieses Teleskop hat wichtige technische Engpässe beim Bau von Observatorien in der Antarktis überwunden und damit den Grundstein für künftige Submillimeterwellen-Teleskope in der Antarktis gelegt“, sagt Zhang Yi, außerordentlicher Professor an der Shanghai Normal University und Mitglied des chinesischen Antarktis-Expeditionsteams, das derzeit auf dem Kontinent arbeitet.

Er fügt hinzu, dass das Teleskop die Beobachtungen im Bereich von Radiowellen bis niederfrequenten Millimeterwellen ausweite und damit technologische Fortschritte für die nächste Generation astronomischer Instrumente in der Antarktis ermögliche.

Zeng Xiangyun, außerordentlicher Professor an der China Three Gorges University, sagt, die Antarktis sei der kälteste aller Erdkontinente und die extrem kalten Winde stellten für die Entwicklung und den Bau von Radioteleskopen eine große Herausforderung dar.

Seit 2023 arbeitet die China Three Gorges University aktiv mit der Shanghai Normal University zusammen, um die Herausforderungen zu bewältigen, die die extreme Umgebung der Astronomie stellt. In den vergangenen zwei Jahren hätten die Forscher wichtige technische Hürden überwunden, wie z. B. die Anpassung der Ausrüstung an die rauen Minustemperaturen und Orkanböen in der Antarktis, so  Zeng.

Sobald das Teleskop sich im stabilen Betrieb befindet, plant die China Three Gorges University, Forscher für wissenschaftliche Expeditionen zur Station Zhongshan zu schicken.

China hat seine astronomischen Fähigkeiten in der Antarktis stetig erweitert und die unberührten atmosphärischen Bedingungen des Kontinents für Beobachtungen im Infrarot- und Millimeterwellenbereich genutzt. Der Einsatz des „Drei-Schluchten-Auges der Antarktis“ baut auf Chinas früheren Initiativen auf, einschließlich des antarktischen Vermessungsteleskops AST3 und anderer astronomischer Instrumente, und stärkt die globalen Bemühungen um die Erforschung kosmischer Phänomene von einem der entlegensten Orte der Erde aus.