China hat am Freitag in der Stadt Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong mit dem Bau einer Forschungseinrichtung begonnen, die sich auf das Ökosystem der Tiefsee konzentriert.
Die Forschungseinrichtung, die als eines der wichtigsten nationalen Wissenschafts- und Technologieinfrastrukturprojekte des Landes eingestuft ist, wird Grundlagenforschung und Hightech-Entwicklungen unterstützen.
Sie wird sich mit der Erforschung der Ursprünge des Lebens in extremen Tiefseeumgebungen und der umweltfreundlichen Entwicklung von Tiefseeressourcen befassen.
Eine Tiefseekälte ist ein Gebiet am Meeresboden, in dem Schwefelwasserstoff, Methan und andere kohlenwasserstoffreiche Flüssigkeiten austreten. Diese Gebiete dienen als Geburtsstätte für Leben, das unter extremen Bedingungen gedeihen kann.
Die Erforschung von Tiefseekälten gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Eine Herausforderung sind jedoch Unterwassersonden, die von bemannten Tauchbooten und ferngesteuerten Fahrzeugen eingesetzt werden. Diese Sonden sind nämlich oft nicht in der Lage, langfristige biologische Wanderungen und die Entwicklung von Ökosystemen zu erfassen.
Die Forschungseinrichtung, die ein bemanntes Tiefseelabor und eine landgestützte Simulationsanlage umfasst, soll nach Angaben ihres Erbauers, des South China Sea Institute of Oceanology (SCSIO) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden.
Nach Angaben des SCSIO wird die Anlage eine wichtige Rolle bei der Erforschung der Entwicklung des Ökosystems der kalten See, der Abfolge chemosynthetischer Organismen, der Entwicklung der Methanphase und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt spielen.