22-01-2025
22-01-2025
Die Mitglieder des EAST-Forschungsteams feiern ein erfolgreiches Experiment in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui, 20. Januar 2025. (Xinhua/Zhou Mu)
Chinas „künstliche Sonne“ hat am Montag einen neuen Weltrekord aufgestellt, indem sie ein stabiles Hochfusionsplasma mit einer Temperatur von über 100 Millionen Grad Celsius für 1.066 Sekunden aufrechterhalten hat, wie die China Media Group berichtete.
Der Experimental Advanced Superconducting Tokamak (EAST) in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui erzielte diesen Durchbruch im stationären Hocheinschlussmodus (H-Modus) und demonstriert damit das Potenzial für einen stabilen Betrieb in künftigen Fusionsreaktoren.
Im H-Modus werden die Turbulenzen am Plasmarand erheblich reduziert, was den Energieeinschluss verbessert und die Einschlusszeit im Vergleich zum Niedrigeinschluss-Modus (L-Modus) effektiv verdoppelt. Er gilt als der bevorzugte Betriebsmodus für künftige Fusionsreaktoren, einschließlich Großprojekten wie dem Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER). Der H-Modus-Betrieb von EAST bei extremen Temperaturen liefert wertvolle Daten und Erfahrungen für die Weiterentwicklung der praktischen Fusionsenergie.
Das Foto zeigt den Experimental Advanced Superconducting Tokamak (EAST) in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui, 15. Januar 2025. (Xinhua/Huang Bohan)
EAST ist so konzipiert, dass es die Fusionsreaktionen nachahmt, die die Sonne antreiben, indem es Wasserstoff- und Deuteriumgase als Brennstoff verwendet. Die mit EAST gewonnenen Erkenntnisse sind für die Entwicklung von Reaktoren im industriellen Maßstab zur Erzeugung sauberer und nachhaltiger Energie von entscheidender Bedeutung.
Die Anlage umfasst fortschrittliche Technologien wie supraleitende Magnete, Ultrahochvakuumsysteme und Präzisionskontrollmechanismen zur Steuerung ultrastarker Magnetfelder und großer elektrischer Ströme. Mit fast einer Million aufeinander abgestimmter Komponenten hat EAST rund 2.000 Patente erhalten.
Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2006 hat EAST über 150.000 Plasmaexperimente durchgeführt und dabei die Grenzen des Betriebs mit langen Impulsen und hohem Einschluss kontinuierlich erweitert. Die jüngste Errungenschaft, den H-Mode für 1.066 Sekunden aufrechtzuerhalten, baut auf früheren Meilensteinen auf, darunter 30 Sekunden im Jahr 2012, 60 Sekunden im Jahr 2016, 101 Sekunden im Jahr 2017 und 403 Sekunden im Jahr 2023.
