Ein wissenschaftlicher Forschungs-Eisbrecher startete am Samstag vom Bezirk Nansha in Guangzhou in der Provinz Guangdong in Richtung des Eisgebiets des Bohai-Meeres, um eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung der Schlüsselprozesse und ökologischen Umweltauswirkungen des Wintereissystems im Norden Chinas durchzuführen.
Das Schiff, die Zhongshan Daxue Jidi (Sun Yat-sen University Polar), hat Wissenschaftler und Forscher an Bord, die während der 44-tägigen Reise Forschungen durchführen werden, die die Eisbildung im Winter, den Höhepunkt des Eises und den Rückgang des Eises in der Bohai-See untersuchen werden.
Es ist das erste Mal, dass China eine so umfassende Untersuchung des Eisgebiets des Bohai-Meeres während des Winters durchführt.
Das Forschungsteam werde zwei Längsschnitte und zwei Beobachtungsquerschnitte in der Liaodong-Bucht und der zentralen Bohai-See erstellen, erklärte Cheng Xiao, Dekan der School of Geospatial Engineering and Science an der Sun Yat-sen Universität. Die Forschung konzentriere sich auf die Untersuchung der Prozesse der Meereisbildung und der Dissipation, der thermischen und dynamischen Auswirkungen der Atmosphäre und des Ozeans auf das Meereis sowie der Auswirkungen der Eisbildung und Eisauflösung auf die Wasserumwelt.
„Unser Ziel ist es, ein ökologisches Dynamikmodell des Bohai-Meereises zu konstruieren, um den potenziellen Einfluss des Meereises auf saisonale Veränderungen des Ökosystems in der Region aufzuzeigen“, erörtert Cheng, der das Projekt auch leitet.
Die Expedition werde sowohl tief in das Bohai-Meer eintauchen als auch die breiteren Auswirkungen der schnellen Veränderungen in der Arktis auf das Wetter und Klima Chinas erforschen, unterstreicht der Wissenschaftler.
„Durch dreidimensionale Beobachtungen der Luft, des Himmels, des Eises und des Meeres werden wir das Bohai-Meer untersuchen und gleichzeitig erforschen, wie sich die schnellen Veränderungen in der Arktis auf China auswirken. Darüber hinaus werden wir Seeversuche mit wissenschaftlichen Geräten in einer quasi-polaren Umgebung durchführen, um einen Beitrag zum ökologischen Aufbau der Liaodong-Bucht und zur globalen Klimawandelforschung zu leisten“, fügt Cheng hinzu.
Der prominente Meeresphysiker und Professor an der Ocean University of China, Chen Xianyao, betont die Bedeutung der Mission. Der Mangel an Beobachtungsdaten im Wintereisgebiet des Bohai-Meeres habe zu einem begrenzten Verständnis der Meeresumwelt und der biochemischen Veränderungen unter dem Eis geführt, hebt Chen hervor.
„Diese Reise wird den Mangel an Beobachtungsdaten effektiv beheben“, gibt sich Chen, der auch der leitende Wissenschaftler der Mission ist, zuversichtlich.
Insgesamt 45 Wissenschaftler und Forscher von 12 Universitäten und Forschungsinstituten nehmen an der Mission teil, die von der Sun Yat-sen Universität organisiert und geleitet wird.
Die Zhongshan Daxue Jidi ist der erste Eisbrecher und das erste wissenschaftliche Forschungsschiff im Besitz einer Universität, das in der Lage ist, Polarforschung in der Tiefsee durchzuführen. Vom 26. Juli bis zum 7. Oktober 2024 hat das Schiff eine wissenschaftliche Expedition zum Arktischen Ozean absolviert, die erste, die unabhängig von einer chinesischen Universität organisiert wurde. Damit ist die Zhongshan Daxue Jidiis nach den Eisbrechern Xuelong und Xuelong 2 die dritte wissenschaftliche Offshore-Expeditionsplattform Chinas, die in der Eiszone des zentralen Arktischen Ozeans eingesetzt werden kann.