Frachter am Containerterminal im Hafen von Lianyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu am 26. Juni 2024. (Foto: Xinhua/Ji Chunpeng)
Ein smartes Inselnetz, das erste seiner Art in China, wurde in einem Hafen in der östlichen Provinz Jiangsu in Betrieb genommen, um Chinas Plan für kohlenstofffreie Häfen zu verwirklichen.
„Science and Technology Daily“ berichtete am Mittwoch, dass das smarte Microgrid-System im Hafen von Lianyungang aus einer Photovoltaikanlage mit 5,2 Megawatt Leistung, Stromspeicheranlagen mit einer Leistung von 5 Megawatt, Batteriecontainer-Fahrzeugen, vollelektrischen Schleppschiffen, elektrischen Frontkränen und Containerstaplern besteht. Durch den gesamten Prozess hinweg soll beim Anlegen von Schiffen und beim Verladen und dem Transport von Fracht das Ziel der Vermeidung von Kohlenstoffemission nahezu erreicht werden.
Laut dem Bericht stellt die Initiative „ein replizierbares und anpassbares Modell“ dar.
Im Juni 2024 gab das Ministerium für Verkehr und Transport die erste Gruppe von Pilotprojekten für Transport und Anlagen auf Autobahnen und Wasserstraßen bekannt, mit denen Kohlenstoffemissionen vermieden werden sollen – darunter ein internationales Containerterminal und ein Containerfrachtzentrum im Hafen von Lianyungang.
Als Reaktion darauf kooperiert State Grid Jiangsu Electric Power Co., Ltd. mit dem Hafen von Lianyungang beim Aufbau eines smarten Inselnetzes mit mehreren Energiearten, das sich durch erneuerbare Energie und hohe Effizienz auszeichnet.
„Mit verschiedenen Typen der Stromerzeugung und Verbrauchsgeräten, die an das Inselnetz angeschlossen sind, können jährlich über 6 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugt werden“, sagt Yang Huadong, Geschäftsleiter der Abteilung Engineering and Technology der Lianyungang Port Holding Group Co., Ltd.
„Durch die flexible Planung des Inselnetzes beträgt die jährliche Kosteneinsparung für Strom in unserem Hafen mehr als 3 Millionen Yuan (417.270 US-Dollar). Wir können 21.000 Tonnen Standardkohle einsparen und dadurch die Kohlenstoffemissionen um 56.000 Tonnen pro Jahr reduzieren“, sagt Yang.
Fahrzeuge für den Export im Hafen von Lianyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu am 10. Dezember 2024. (Foto: Wang Chun/Xinhua)
In der ersten Gruppe der vom Ministerium für Verkehr und Transport veröffentlichten 20 Pilotprojekte befinden sich fünf zur Vermeidung von Kohlenstoffemissionen an Häfen. Neben dem Projekt im Hafen von Lianyungang gibt es vier weitere im Hafen von Tianjin in Nordchina, im Hafen von Jiangyin in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, im Hafen von Huanghua in der nordchinesischen Provinz Hebei und im Hafen von Weifang in der ostchinesischen Provinz Shandong.
Im Hafen von Weifang wurden Portalkräne, intelligente bewegliche Einlauftrichter, unbemannte intelligente Tieflader, vollautomatische Hubstapler und Ausrüstung zur ortsfernen Verzollung in Betrieb genommen. Im Hafen von Tianjin wurden bereits eine komplette Automation und ein unbemannter Betrieb realisiert.
Die Lösung bei der Einführung erneuerbarer Energie in den Pilothäfen besteht hauptsächlich aus einer Kombination aus Wind- und Solarenergie.
Im Hafen von Tianjin wurden fünf Windturbinen mit einer installierten Gesamtleistung von 24 Megawatt und Photovoltaikanlagen mit 1,23 Megawatt errichtet.
Im Hafen von Huanghau sind acht Windturbinen mit einer Leistung von je 6 Megawatt und Photovoltaikanlagen mit 10 Megawatt geplant. Im Hafen von Jiangyin wurden sieben Windturbinen mit einer installierten Gesamtleistung von 16,8 Megawatt gebaut, eine Photovoltaikanlage mit 381,72 Kilowatt und 150 mit Wind- und Solarstrom betriebene Straßenlaternen sollen folgen.
Nach Angaben des Ministeriums soll Energie aus Wasserstoff und Geothermie in den Pilothäfen ebenfalls genutzt werden.