TCM-Diät gewinnt unter jungen Chinesen an Popularität

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Mit dem wachsenden Bewusstsein für Gesundheit und Wohlbefinden gewinnt die Diät der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei jungen Chinesen an Popularität.

Heutzutage gibt es einen Trend in der Gastronomie, Kräuter der traditionellen chinesischen Medizin in Getränke und Lebensmittel zu integrieren. So gibt es TCM-Getränke, -Brot, -Eis und -Hot-Pot, die vor allem bei jungen Leuten beliebt sind.

Im Peerless Tea Delights Shop in Xining, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Qinghai, sind verschiedene chinesische Kräuter in Glaskästen ausgestellt. Serviert werden Breie zur Stärkung von Milz und Magen, Desserts zur Linderung der Sommerhitze und Tee zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Das Geschäft wurde von einer TCM-Klinik betrieben, die vor etwa hundert Jahren eröffnet wurde.

Yang Yilin, 20 Jahre alt, kauft eine Tasse Tee, der die Lungen reinigen und die Kehle befeuchten soll.

„Ich habe in letzter Zeit zu viel scharfes Essen gegessen, und das hat mir im Hals wehgetan“, sagt Yang. Deshalb wollte sie die TCM-Küche ausprobieren.

„Im Großen und Ganzen finde ich es ganz gut. Es schmeckt nicht so bitter, wie ich es mir vorgestellt habe. Stattdessen fängt es etwas süßlich an und endet mit einem leichten Kräutergeschmack. Ich persönlich mag die TCM, weil ich glaube, dass sie weniger Nebenwirkungen hat als westliche Medikamente“, sagt Yang.

Obwohl der positive Effekt nicht so stark ist, hält Yang es für gesünder als Snacks und gebratenes Essen.

Die beliebtesten Produkte der Bäckerei Sense Toast in Beijing sind Toast mit Ginseng-Pulver, Toast mit Rosen und wildem Jujube sowie Toast mit fünf gesundheitsfördernden schwarzen Zutaten: schwarze Maulbeere, schwarze Johannisbeere, schwarzer Sesam, schwarze Sojabohne und schwarze Goji-Beere.

„Der Toast ist  öl-, zucker- und fettarm, weich und klebrig“, sagt Liu Lin, Store Manager von Sense Toast in Beijing.

„Die meisten Kunden sind Angestellte, die großen Wert auf Ernährung und Gesundheit legen und einen hohen Bedarf an frischen Zutaten und Aromen haben“, fügt er hinzu.

„Tong Ren Tang“, eine traditionsreiche und renommierte TCM-Marke, hat 2019 die Marke „Zhima Health“ auf den Markt gebracht, die auf dem Konzept „Medizin und Lebensmittel teilen sich dieselbe Quelle“ basiert.

„Zhima Health“ hat verschiedene gesundheitsbezogene Produkte entwickelt, darunter Kräuterkaffee und Kräutertee, um „natürliche Kräuter mit gesunden Inhaltsstoffen zu kombinieren“.

Die acht roten Gläser mit Kräuterextrakten wie Himbeere, Weißdorn und Sesam können direkt getrunken oder mit heißem Wasser verdünnt auf Brot oder Toast gegeben werden. Die Gläser gehören zu den Bestsellern unter den Büroangestellten.

„Die Nachfrage nach modischer Gesundheitspflege steigt. Wellness ist nicht nur bei älteren Menschen gefragt“, sagt Zhang Jingchun, Ärztin im Herz-Kreislauf-Zentrum der Xiyuan-Klinik in Beijing.

„Mit steigendem Lebensstandard und zunehmendem Alltagsdruck nehmen Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Schwindel, Herzklopfen, Engegefühl in der Brust, Verdauungsprobleme und stressbedingte Fettleibigkeit zu. Immer mehr Menschen wollen ihre körperliche Verfassung verbessern“, sagt Zhang.

Bei der Anwendung der TCM-Küche sollten jedoch Alter, Geschlecht, Gewicht und die verschiedenen Jahreszeiten berücksichtigt werden.

„Man sollte sich nicht wirklich darauf verlassen, dass die TCM-Küche die Gesundheit wesentlich verbessern kann. Wenn man sich wirklich unwohl fühlt, ist es besser, zum Arzt zu gehen“,  meint die Ärztin.

Kathy Jiang, Partnerexpertin bei der globalen Unternehmensberatung Roland Berger, erklärt, dass sich junge Verbraucher zunehmend von der TCM-Küche angezogen fühlen, weil sie gesundheitsbewusster, kulturell stolz und mit modernen Lebensstilen vereinbar sind.

„Die TCM-Küche, die als frei von chemischen Zusätzen empfunden wird, entspricht dem Bedürfnis der Kunden nach Gesundheitserhaltung und dient den jungen Menschen auch als Mittel, ihr kulturelles Selbstbewusstsein auszudrücken und sich wieder mit traditionellen Praktiken zu verbinden“, meint die Expertin.