Früheres Mitglied der japanischen Einheit für biologische Kriegsführung deckt in China Kriegsverbrechen auf

Hideo Shimizu, ein ehemaliges Mitglied der Einheit 731, der berüchtigten japanischen Abteilung für biologische Kriegsführung während des Zweiten Weltkriegs, identifizierte am Dienstag die Verbrechen der japanischen Armee an dem Ort, an dem er vor 79 Jahren in China diente.

Hideo Shimizu gibt am 13. August eine Entschuldigung vor einem Entschuldigungs- und Antikriegsdenkmal am ehemaligen Standort der Einheit 731 in Harbin in der nordchinesischen Provinz Heilongjiang ab. (Xinhua/Wang Jianwei)

Shimizu, 94, gehörte zu den letzten Mitgliedern des Jugendkorps der Einheit 731, die von Japan nach Harbin in China geschickt wurden, wo er mehr als vier Monate lang Zeuge der von der Einheit begangenen Kriegsverbrechen war, darunter die Anzucht von Krankheitserregern, menschliche Dissektionen und Experimente an Menschen. Er floh am 14. August 1945 mit den sich zurückziehenden japanischen Streitkräften aus China.

Im Jahr 2016 gab Shimizu seine Identität als ehemaliges Mitglied der Einheit 731 preis und begann, die Gräueltaten der kaiserlichen japanischen Armee durch öffentliche Reden und Interviews aufzudecken, mit dem Ziel, die historische Wahrheit zu erzählen.

Dieser Besuch ist Shimizus erste Rückkehr auf chinesischen Boden seit 79 Jahren. Er hatte zuvor den starken Wunsch geäußert, nach China zurückzukehren, um für die Verstorbenen zu beten und sich bei ihren Familien zu entschuldigen. Die Reise wurde durch Spenden verschiedener japanischer Zivilgruppen ermöglicht.

Hideo Shimizu gibt am 13. August eine Entschuldigung vor einem Entschuldigungs- und Antikriegsdenkmal am ehemaligen Standort der Einheit 731 in Harbin in der nordchinesischen Provinz Heilongjiang ab. (Xinhua/Wang Jianwei)

„Der Krieg endete vor 79 Jahren und die meisten Mitglieder der Einheit 731 sind verstorben. Shimizu ist derzeit das einzige überlebende Mitglied, das bereit ist, die Verbrechen der Einheit öffentlich aufzudecken, und er wird wahrscheinlich das letzte Mitglied der Einheit 731 sein, das nach Harbin zurückkehrt“, sagte Jin Chengmin, Kurator des Museums für Kriegsverbrechen der japanischen Einheit 731.

Die Einheit 731 war eine streng geheime Forschungsbasis für biologische und chemische Kriegsführung, die in Harbin als neuralgisches Zentrum für japanische biologische Kriegsführung in China und Südostasien während des Zweiten Weltkriegs eingerichtet wurde.

Mindestens 3.000 Menschen wurden von der Einheit 731 in Experimenten eingesetzt, während in China mehr als 300.000 Menschen durch Japans biologische Waffen getötet wurden.