Wie 5G-Funkmasten zu Chinas Digitalisierung beitragen können

Eine von China Tower errichtete 5G-Basisstation in Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu am 25. Juli 2022.  (Foto: China Tower/Handout via Xinhua)

In ganz China sind mittlerweile über 3,8 Millionen 5G-Basisstationen in Betrieb. Für die flächendeckende Einführung von 5G bietet das sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen erhebliche Vorteile, beispiellosen Komfort und eine Fülle von Möglichkeiten.

China Tower, das Unternehmen, das für den Bau der meisten dieser Basisstationen verantwortlich ist, positioniert sich als grundlegende Säule der digitalen Wirtschaft des Landes: „Nur durch die Bereitstellung robuster Kommunikationsinfrastrukturleistungen können aufstrebende Industrien wie das industrielle Internet und die künstliche Intelligenz (KI) vorangebracht und das Metaversum ermöglicht werden“, sagt Chen Xiaojie, Leiter der Informationsabteilung von China Tower.

Der Industriepark Jiangsu-Huai’an im Osten Chinas erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 101 Quadratkilometern und verfügt über eine Internet-der-Dinge-Plattform und ein KI-Analysesystem, das vom 5G-Netzwerk unterstützt wird und Daten zu Umweltverschmutzung und Sicherheitsrisiken von Chemieunternehmen in Echtzeit übertragen und analysieren kann.

Auf dem Bildschirm in der Kommandozentrale des Industrieparks wird der Status eines Lagertanks für flüssigen Schwefel eines Unternehmens angezeigt und aktualisiert. Temperatur, Druck und Flüssigkeitsstand des Tanks werden in Echtzeit gemessen und an die Kommandozentrale gesendet.

Eine Kommandozentrale zur Überwachung von Umweltverschmutzung, illegalem Sandabbau und anderen Handlungen entlang des Abschnitts des Jangtse in der Stadt Taizhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu am 13. Juni 2024. (Foto: Xinhua/Jiang Wenqian)

Die von der Giftgassonde und der zugehörigen Kamera im Bereich des Tanks gesammelten Daten und Bilder werden von KI analysiert und der Verlauf und die Ergebnisse von Maßnahmen zur Risikobeseitigung in Echtzeit aktualisiert.

Da viele Unternehmen des Industrieparks Gefahrstoffe lagern und herstellen, ist Sicherheit eine Grundvoraussetzung für alle Bereiche. Die 5G-Funknetzabdeckung des Industrieparks hat dazu beigetragen, die Aktualisierungsfrequenz der Datenübertragung in Umweltüberwachungsgeräten von 20 Sekunden auf eine Sekunde zu verbessern.

Heutzutage nutzen Passagiere in Hochgeschwindigkeitszügen häufig ihre Smartphones, um Nachrichten zu senden und Videos zu streamen. Es stellt jedoch eine Herausforderung dar, zuverlässige Mobilfunksignale für die Hochgeschwindigkeitsstrecken, insbesondere in der Region des Jangtse-Flussdeltas mit seinen dichten Flüssen und Seen, zu gewährleisten.

Unter diesen Umständen ist der Bau von Basisstationen nicht nur in Hinblick auf die Geografie ungünstig, sondern muss auch mit Vorsicht durchgeführt werden, um Beeinträchtigungen der Umwelt zu vermeiden.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Nanjing, die Hauptstadt der Provinz Jiangsu, und Shanghai verbindet, führt über mehrere Seen, darunter den Gehu-See mit einer Fläche von 166,7 Quadratkilometern.

Um die Mobilfunksignale während des Abschnitts über den See aufrechtzuerhalten, wurden entlang beider Seiten des 8,5 Kilometer langen Brückendecks 48 Masten platziert. Da die konstruierte Höhe der Antenne näher am Zugfenster liegt, kann bei hohen Geschwindigkeiten durch diesen Masttyp in Verbindung mit Technologien zur Signalverstärkung, eine bessere Stabilität von Funksignalen gewährleistet werden.

Eine von China Tower errichtete 5G-Basisstation in Lianyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu am 17. Oktober 2023. (Foto: China Tower/Handout via Xinhua)

Die 5G-Netzabdeckungsrate erreichte im Abschnitt des Gehu-Sees während des Betriebstests 100 Prozent, mit einer durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit von 381 Megabit pro Sekunde. Im Vergleich zum herkömmlichen Plan spart dies etwa 30 Millionen Yuan (etwa 4,2 Millionen US-Dollar).

Funkmasten sind nicht nur ein Teil der Infrastruktur für 5G-Netze, sondern auch multifunktionale Teilnehmer im digitalen Zeitalter.

Entlang der 97,8 Kilometer langen Küstenlinie des Jangtse in der Stadt Taizhou in der Provinz Jiangsu überwachen mehr als 70 Funkmasten, die mit 93 3D-Überwachungskameras ausgestattet sind, Umweltverschmutzung, illegalen Sandabbau und andere Handlungen und alarmieren die Kommandozentrale über Videobilder, die von KI identifiziert wurden.

„Die örtliche Umweltschutzbehörde integriert unsere Videoerkennungstechnologie in ihren Arbeitsablauf“, sagt Shen Changjun, Abteilungsleiter in der Niederlassung von China Tower in Jiangsu. Alarme werden in der Regel innerhalb von fünf Minuten erkannt, und die Reaktion und Lösung vor Ort erfolgt innerhalb von 20 Minuten.

Die Funkmasten können auch bei der Überwachung von Waldbränden helfen. In einem Waldgebiet in der Stadt Wuxi in Jiangsu bieten die Masten mit einer Höhe von 35 Metern einen guten Aussichtspunkt für die Beobachtung von Waldbränden und fungieren als elektrische Wächter, nachdem sie mit Geräten wie Wärmebildkameras ausgestattet wurden.

Vom Schutz des Jangtse bis zur Überwachung von Waldbränden: im digitalen Zeitalter gehen Funkmasten über ihre Rolle als bloße Infrastrukturträger hinaus. Durch die Integration in das Internet der Dinge und die KI werden sie zu einer integralen, erkennbaren Kraft der digitalen Transformation und spielen eine zentrale Rolle bei der digitalen Steuerung und Stärkung einer Vielzahl von Branchen.