Ein chinesisches Energieversorgungsunternehmen leistet Pionierarbeit, indem es zwei endothermische Türme kombiniert und damit eine erhebliche Effizienzsteigerung erzielt.
Das beeindruckende Projekt befindet sich in der Nähe des Landkreises Guazhou in der Provinz Gansu. Die beiden Türme sind jeweils 200 Meter hoch und mit fast 30.000 Spiegeln am Boden ausgestattet. Die Spiegel bilden zwei riesige, sich überlappende Kreise, die das Sonnenlicht auf beide Türme bündeln. Die Spiegel bestehen aus speziellen Materialien, deren Reflexionseffizienz unglaubliche 94 Prozent erreicht.
Ähnlich wie bei einem herkömmlichen Kohlekraftwerk erhitzt das Sonnenlicht Wasser, um Strom zu erzeugen. Im Gegensatz zu anderen Wärmekraftwerken kann dieses Konzept auch nachts Strom erzeugen. Denn das geschmolzene Salz, das in den Türmen gelagert wird, wirkt wie eine Wärmebatterie. Die überschüssige Wärme vom Tag wird dort speichert und schließlich abgegeben, sodass die Generatoren kontinuierlich laufen können.
Die Spiegel am Boden bestehen aus speziellen Materialien, deren Reflexionseffizienz 94 Prozent erreicht.
Chinas Vorstoß in die Solarthermie begann bereits im Jahr 2016. Das neue Projekt geht mit seinem Doppelturmdesign allerdings noch einen Schritt weiter.
„Die Spiegel im Überlappungsbereich können von beiden Türmen genutzt werden“, erklärt Wen Jianghong, Projektleiter der Anlage. „Es wird erwartet, dass diese Konfiguration die Effizienz um 24 Prozent steigert.“
Die Spiegel folgen der Bewegung der Sonne. So konzentrieren sie die Sonnenstrahlen am Morgen auf den östlichen Turm und richten sich am Nachmittag automatisch nach Westen aus.
Dem Bericht zufolge ist das innovative Konzept nicht auf zwei Türme beschränkt. Es können mehrere Türme einbezogen werden, um noch größere Effizienzgewinne zu erzielen.
Die Anlage soll Ende des Jahres in Betrieb gehen und ist Teil eines sauberen Energiekomplexes mit Solar-, Wärme- und Windkraftanlagen, die zusammen über 1,8 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und 1,53 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen einsparen werden.