Die europäischen Länder werden verlieren, wenn die Europäische Union (EU) zusätzliche Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge in der EU erhebt, warnte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Zentrums für Automobilforschung (CAR) in Bochum, kürzlich in einem Interview mit Xinhua.
Im Falle einer „Entkopplung“ würden die Autohersteller in der EU „direkt“ in China investieren, das über führende Technologie und Innovation verfüge, argumentierte Dudenhöffer. Er ist überzeugt, dass die deutschen Autobauer als Global Player ihre „starke Kooperation“ mit China fortsetzen werden.
Dudenhöffer beendete kürzlich einen Besuch in China und zeigte sich „beeindruckt von der Dynamik und der schnellen Entwicklung der dortigen Autoindustrie“.
Das Entwicklungstempo des neuen Energiesektors in China versetze die Welt in eine bessere Position, um den Klimawandel zu bekämpfen, erklärte Dudenhöffer.
Die Größe des Marktes für Fahrzeuge mit neuer Energie in China habe es den Autoherstellern im Land ermöglicht, die Produktionskosten zu senken, ein Wettbewerbsvorteil, den europäische Autohersteller derzeit nicht haben, urteilt Dudenhöffer.
Da China in einer führenden Position sei, um die Entwicklung der EV-Industrie weltweit voranzutreiben, hätten die deutschen Automobilhersteller ihre Investitionen in China erhöht, wo Kostenvorteile und Spitzentechnologien verfügbar sind, erörterte Experte.
Die EU werde auch ihrem Geschäft schaden, wenn sie zusätzliche Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge erhebe, erwartet Dudenhöffer. „Es wird unserer Zusammenarbeit mit China schaden. Es wird uns selbst schaden. Es ist also eine Tragödie für die deutsche Autoindustrie.“
Laut Statistiken der Europäischen Föderation für Verkehr und Umwelt wurden im vergangenen Jahr rund 20 Prozent der in der EU verkauften reinen Elektroautos oder 300.000 Einheiten in China hergestellt. Mehr als die Hälfte davon stammt von westlichen Autoherstellern wie Tesla, Dacia und BMW, die sie in China für den Export produzieren.