Stabile Verbraucherpreise in China

Die Verbraucherpreise in China würden wahrscheinlich stabil bleiben und in den kommenden Monaten leicht ansteigen, da die Wirtschaft sich auf dem Weg zu einer soliden Erholung in diesem Jahr befinde und eine Reihe von Konjunkturmaßnahmen allmählich Wirkung zeige, so Analysten.

Ihre Kommentare kamen, nachdem Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) am Mittwoch zeigten, dass der Verbraucherpreisindex (VPI) des Landes, ein Hauptindikator für die Inflation, im Mai im Jahresvergleich um 0,3 Prozent gestiegen ist - ein Anstieg, der mit dem vom April vergleichbar ist.

Das Wachstum des Kernverbraucherpreisindex, der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt und deshalb als besserer Indikator für das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in der Wirtschaft gilt, stieg im Mai im Jahresvergleich um 0,6 Prozent, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent im April.

„Von den acht großen Ausgabenkategorien des Verbraucherpreisindexes sind im Mai nur die Preise für Lebensmittel sowie für Transport und Telekommunikation im Jahresvergleich gesunken, während die Preise der anderen sechs Kategorien im Jahresvergleich gestiegen sind“, berichtete Zhang Xuewu, Leiter der Abteilung für Preisanalyse und -prognose im Preisüberwachungszentrum der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC). „Das deutet auf einen anhaltenden Erholungstrend bei der Verbrauchernachfrage hin.“

Zhang sagte, er rechne in den kommenden Monaten mit einem leichten Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, da sich die Inlandsnachfrage weiter verbessern werde. Er wies darauf hin, dass eine Reihe politischer Maßnahmen in Kraft treten würden, wie z. B. die Förderung des Austauschs von Ausrüstungsgütern in großem Umfang und die Inzahlungnahme von Konsumgütern, die den Konsum ankurbeln und die effektiven Investitionen steigern sollen.

Während die Verbraucherpreise in China im Mai leicht anstiegen, sank der Erzeugerpreisindex (PPI), der die Fabrikpreise misst, im Mai im Jahresvergleich um 1,4 Prozent und verringerte sich damit gegenüber einem Rückgang von 2,5 Prozent im April, wie das NBS mitteilte.

Lu Ting, Chefvolkswirt für China bei Nomura, sagte: „Der PPI-Rückgang könnte sich im Juni auf 0,7 Prozent im Jahresvergleich verringern, was vor allem auf eine immer noch niedrige Basis zurückzuführen ist. Der jüngste sequenzielle Anstieg der Preise für Baumaterialien wie Zement könnte ebenfalls auf einen geringeren Rückgang des PPI hindeuten […] Angesichts des sprunghaften Anstiegs der Großhandelspreise für Schweinefleisch, der Abschwächung der Freizeitaktivitäten während des Drachenbootfestes und der anhaltenden Preissenkungen bei Autos erwarten wir, dass die Verbraucherinflation im Juni im Jahresvergleich leicht auf 0,4 Prozent ansteigen wird“, sagte er.

Lu sagte, er rechne damit, dass das VPI-Wachstum für den Rest des Jahres positiv bleiben werde, auch wenn es bis zum vierten Quartal unter 1 Prozent bleiben könnte.

Cai Hanpian, Forscher am Forschungszentrum für Volkswirtschaft der Peking-Universität, prognostizierte, dass der Verbraucherpreisindex in der zweiten Jahreshälfte mit der allmählichen wirtschaftlichen Erholung und Stabilisierung leicht ansteigen werde.

Die Weltbank hatte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in China in diesem Jahr auf 4,8 Prozent angehoben, 0,3 Prozentpunkte höher als die Prognose vom Januar.